Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 303 Bad Münster am Stein-Ebernburg, Burg Ebernburg um 1550?

Beschreibung

Spruchinschrift auf einem Werkstein. Erstmals 1874 „in den Ruinen der Ebernburg“, noch 1917 in der „Nordostgiebelwand des Wirtschaftsgebäudes“ überliefert, war der Stein zwischenzeitlich verschollen, kam dann während der Renovierungsarbeiten 1979/81 wieder zum Vorschein1) und wurde in etwa 3,20 Meter Höhe innen in die Nordwand des damals neuerbauten Torturms eingelassen. Fast quadratische Tafel aus gelblichem Sandstein mit sechszeiliger Inschrift im erhöhten Feld, linke obere Ecke fehlt.

Maße: H. 35, B. 32, Bu. 4,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Stadtarchiv Worms [1/1]

  1. [..]Na) · WART · / I[C]H · HIE · VE/ST VND STET /WEIS AB WER / MIR · ZV · NA/HE · GEHT ·

Versmaß: Knittelvers.

Kommentar

Der sich mit großen, gleichstrichigen Buchstaben (H mit Ausbuchtung am Balken) an einen fiktiven Leser wendende Spruch befand sich vermutlich an einem nach der Zerstörung von 1523 nach 1542 bzw. um 1550 durch Franz Konrad von Sickingen2) erneuerten Batterietürme oder an der neuerbauten Nordost-Bastei der Ebernburg3), deren wehrhafter Charakter dadurch unterstrichen werden sollte.

Textkritischer Apparat

  1. Kohl ergänzt zu SEIN; Böcher, Ebernburg zu NVN bzw. ders., Baugeschichte zu [DEI]N; Baudenkmale überliefern die ersten beiden Zeilen falsch mit Halt Wacht allhie vest und stet.

Anmerkungen

  1. So Böcher.
  2. Vgl. zu ihm Nr. 330 von 1570.
  3. So Böcher. Vgl. dazu ausführlich ders., Architektur, 140ff.

Nachweise

  1. Friedlaender, Grabschriften 370.
  2. Baudenkmale V, 13.
  3. Kohl, Inschriften 111 mit Abb. 62.
  4. Böcher, Ebernburg 19 mit Abb. 29.
  5. Böcher, Baugeschichte 17 mit Abb. 10.

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 303 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0030302.