Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 286 Bad Kreuznach, Schloßparkmuseum (aus Schöneberg) 1539

Hinweis: Die vorliegende Online-Katalognummer ist im Vergleich zum gedruckten Band mit Ergänzungen und Korrekturen versehen. Sie finden diese am Ende des Artikels. [Dorthin springen]

Beschreibung

Jahreszahl auf dem Scheitelstein eines profilierten Portal- oder Torbogens aus dem ehemaligen Burghaus der Herren von Schöneberg in Schöneberg. Der Stein kam vor 1935 ins frühere Karl-Geib-Museum und nach dessen Schließung 1986 an den heutigen Standort. Unter der eingehauenen Jahreszahl zwei erhaben gearbeitete, sich zuneigende Wappen, dazwischen ein fast unkenntliches Steinmetzzeichen (Nr. 8). Die Spolie aus rotem Sandstein wurde auf der Rückseite in Zweitverwendung trogartig ausgehöhlt.

Erg. nach Kdm.

Maße: H. 57, B. 84, Z. 8 cm.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Eberhard J. Nikitsch) [1/1]

  1. · 1[5]39 ·

Wappen:
Schöneberg vor dem Sane; Kämmerer von Worms gen. von Dalberg.

Kommentar

Die Jahreszahl bezeichnet wohl die Erbauungszeit des Burghauses der Mitte des 12. Jahrhunderts erstmals auftretenden Herren von Schöneberg vor dem Sane1). Bei dem Bauherrn handelt es sich wohl um den kurpfälzischen Marschall Dieter von Schöneberg2), der mit Anna, Tochter Wolfs IV. (des Schwarzen) Kämmerer von Worms gen. von Dalberg3) verheiratet war. Die spätere Verwendung des Scheitelsteins als Futtertrog hängt vermutlich mit dem 1686 erfolgten „Schöneberger Schloß=Neubau“4) zusammen.

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu Möller, Stammtafeln AF I 92, Seibrich Entwicklung 80ff. und die Registereinträge.
  2. Früherer kurpfälzischer Burggraf zu Alzey und Amtmann zu Stromberg, verstorben 1542; vgl. Krebs, Dienerbücher 118 und Battenberg, Dalberger Urkunden I 273 und II 128.
  3. Verstorben 1549; vgl. DI 29 (Worms) Nr. 443 und Möller, Stammtafeln AF I Taf. LXVI.
  4. Vgl. Fischer, Ahnen 48.

Nachweise

  1. Kdm. 346.
  2. Steindenkmäler Nr. 122.
  3. NN., Spuren 79.
  4. Lipps, Entdeckungsreisen 210.
Addenda & Corrigenda (Stand: 30. September 2014):

Die 1549 verstorbene Anna von Dalberg wurde in der Pfarrkirche zu Hattenheim bestattet und erhielt ein figürliches Grabdenkmal (vgl. DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 428).

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 286 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0028606.