Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 282† Bad Münster am Stein-Ebernburg, Burg Ebernburg (aus Rümmelsheim, Burg Layen) 1535

Beschreibung

Bauinschrift des Philipp Ulner von Dieburg und seiner Frau Katharina von Venningen auf einem Wappenstein. Dieser wurde wohl kurz nach 18501) aus der zerstörten Burg Layen auf die Ebernburg verkauft und dort „auf der Ostseite im Giebel des Restaurationsgebäudes“ eingemauert; er verschwand nach 19452). Der wohl aus Tuff gefertigte, reliefierte Wappenstein zeigte unter einem auf zwei Säulchen ruhenden, die Inschrift tragenden Bogen einen vor eine (umgedrehte) Muschelnische gestellten, beide Ehewappen haltenden Putto.

Nach Baudenkmale (Abb.).

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. ANNO · D(OMI)NI · M · D · XXXV ·

Wappen:
Ulner von Dieburg; Venningen.

Kommentar

Ebenfalls von Burg Layen stammt ein vom selben Ehepaar in Auftrag gegebener Kaminaufsatz3). Beide Inschriftenträger wurden wohl im Zuge der Mittelalterromantik des 19. Jahrhunderts als schmückende Spolien für das in den Jahren 1838/40 im neugotischen Stil in den Ruinen der Ebernburg erbauten Gasthauses (heute Haus Sickingen) verwendet.

Der vorliegende Wappenstein wird der Werkstatt des Trierer Meisters Jakob Kerre (oder Kern)4) zugeschrieben.

Anmerkungen

  1. Vgl. zum Folgenden Baudenkmale V 13.
  2. So Böcher mit Hinweis auf erfolglose Suchaktionen; vermutlich ist er 1945 untergegangen.
  3. Vgl. Nr. 267 von 1528 mit ausführlichen Angaben zur Biographie des Ehepaares.
  4. So Zimmermann, Nahegebiet 29 und Kahle, Studien 74f.; zum Meister und seiner Schule vgl. Nr. 273 von 1531 mit den Anm. 7 und 8.

Nachweise

  1. Baudenkmale V Fig. 20.
  2. Böcher, Wappen 926 (Abb.).

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 282† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0028204.