Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 34: Bad Kreuznach (1993)
Nr. 218 Burgsponheim, Evang. Kirche um 1500
Beschreibung
Namensinschriften auf einem Meßkelch, der wohl aus der bereits 1674 zerstörten Vorgängerkapelle des 16. Jahrhunderts stammen dürfte. Silbervergoldeter Kelch mit einfacher Kuppa, über dem flach-ovalen, mit Rosetten besetzten Nodus auf jeweils sechs Feldern Inschrift (A), darunter (B). Auf dem Sechspaßfuß ein eingraviertes Weihekreuz mit Inschrift (C). Dasselbe unbeschriftet auf der zugehörigen Patene.
Maße: H. 19, Dm. (Fuß) 14,5, Bu. 1 (A, B), 0,4 cm (C).
Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis.
- A
IHESVS
- B
S(ANCTA) MARIA
- C
IH(ESV)Sa)
Textkritischer Apparat
- Griechisch-lateinische Mischform, daher bei H (gleich griechischem Eta) denkbare Ergänzung auch I(ESV)S, hier analog zu Inschrift (A); vgl. dazu Traube, Nomina Sacra 151 und 156ff.
Nachweise
- Kdm. 140.
- Gillmann, Kirche 479 (Abb.).
Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 218 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0021803.
Kommentar
Die vorgenommene Datierung richtet sich neben der kunstgeschichtlichen Einordnung des Kelches vornehmlich nach dem charakteristischen Buchstabenbestand der doppelstrichig eingravierten, frühhumanistischen Kapitalis: zweibogiges E, Ausbuchtung am Mittelbalken des H, I mit Nodus und M mit hochgezogenem Mittelteil. Das eigentlich entbehrliche S(ANCTA) scheint mit der Notwendigkeit zusammenzuhängen, insgesamt sechs vorgegebene Schriftfelder füllen zu müssen.