Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 216(†) Mandel, Kath. Kapelle St. Antonius um 1500

Beschreibung

Kreuztitulus auf einer Kasel. Wohl aus der mittelalterlichen, um 1825 abgerissenen Pfarrkirche1) stammend, wurde das Meßgewand in die 1897 neuerbaute katholische Kapelle übernommen und erst vor 1980 von dem damaligen Pfarrer an den Kunsthandel verkauft2). Heutiger Standort unbekannt. Mehrfach überarbeitetes Meßgewand mit einem großen, aufgenähten Kreuz, das auf Goldgrund die Kreuzigungsszene zeigt. An den Kreuzesenden befinden sich zudem biblische Figuren mit ihren Attributen: oben der segnende Gottvater, links Petrus, rechts Paulus, unten Maria und Johannes und als Abschluß in der vermutlich beschnittenen Verlängerung der hl. Laurentius.

Nach Kdm. und Foto LfD.

Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis.

Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz [1/2]

  1. I(ESVS) · N(AZARENVS) · R(EX) · I(VDAEORVM)3)

Kommentar

Die Datierung richtet sich zum einen nach der für den vorgeschlagenen Zeitraum typischen Schrift, zum anderen nach der für die Phase von 1490 bis 1510 charakteristischen Form des gespaltenen Vollbartes4) bei Christus, Gottvater und den Aposteln. Die Kasel soll von den damaligen Ortsherren5), den Herren von Koppenstein gestiftet worden sein.

Anmerkungen

  1. Vgl. Seibrich, Entwicklung 122ff.
  2. Freundliche Mitteilung von Frau Maria Weber, Küsterin in Mandel, vom 25. Juni 1991.
  3. Io. 19,19.
  4. Vgl. RDK I (1937) 1474 mit Abb. 8.
  5. So Kdm.

Nachweise

  1. Kdm. 222 (erw.).
  2. LfD Mainz, Fotoarchiv, Neg.-Nr. 21494.

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 216(†) (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0021607.