Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 100 Disibodenberg, Kreuzgang E.14./A.15.Jh.

Beschreibung

Grabplatte eines Priesters zu Waldeck. Etwa in der Mitte des Südflügels in den Boden eingelassen (Plan Nr. 39), aufgefunden bei den Ausgrabungen im Sommer 1985. Fragment einer schmalen Platte aus hellem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien, bis auf einen leicht verwitterten Schriftrest auf der linken unteren Leiste völlig zerstört.

Maße: H. (erh.) 198, B. (erh.) 65, Bu. 5,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Eberhard J. Nikitsch) [1/2]

  1. [...] sace[r]dos de waldeck [...]

Kommentar

Der Datierungsvorschlag gründet sich zum einen auf die eigentümliche, für die frühe gotische Minuskel auf dem Disibodenberg charakteristische Bildung des w als spitzzulaufendes, ungebrochenes v mit einem eingehauenen dritten Schaft in der Mitte1), zum anderen auf die Beobachtung, daß im Kloster Disibodenberg zu Beginn des 15. Jahrhunderts – mit einer späten Ausnahme2) – die kopial überlieferten und sonstigen bekannten Bestattungen aufhören.

Der Titel des Unbekannten bezieht sich wohl auf die Kapelle der bedeutenden Ganerbenburg Waldeck im Hunsrück (Gem. Dorweiler)3).

Anmerkungen

  1. Die gleiche, typische Gestaltung des w findet sich auf zwei weiteren Disibodenberger Grabplatten Nr. 52 von 1365 und Nr. 72 von 1389.
  2. Grabplatte des Ulrich Esbach von Monzingen Nr. 220 (kurz nach 1500).
  3. Vgl. Kdm. Rhein-Hunsrück-Kreis 1 273.

Nachweise

  1. Nikitsch, Bemerkungen Abb. 3.

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 100 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0010006.