Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 58 Disibodenberg, Kreuzgang kurz nach 1370

Beschreibung

Grabplatte einer unbekannten Person. Im südlichen Teil des Ostflügels in den Boden eingelassen (Plan Nr. 1), aufgefunden bei den Ausgrabungen im Sommer 1985. Große, schmucklose Platte aus gelblich-grauem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien. Erhalten hat sich lediglich das mehrfach gebrochene obere Drittel ohne die linke Leiste, sowie ein kleines, im Klosterkeller verwahrtes Fragment; der Rest der Platte ist völlig zerstört.

Maße: H. 223, B. (erh.) 116, Bu. 10 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Eberhard J. Nikitsch) [1/4]

  1. +a) · ANNO / D(OMI)NI · Mo · CCCo · LXXob)[..... / ..... / ..........c) / ..]ODIB

Kommentar

Die sehr tief eingehauene gotische Majuskel zeigt den Wechsel von unzialem und kapitalem N. Als Worttrenner werden hier erstmals kleine Rauten verwendet. Bei einer denkbaren Ergänzung des letzten Worts zu DISIBODENBERG1), wäre dies die erste und auch einzige Nennung dieses Ortsnamens auf einer Grabplatte.

Textkritischer Apparat

  1. Textbeginn in der Mitte der oberen Leiste.
  2. Die letzten beiden Buchstaben befinden sich auf einem im Depot verwahrten Fragment.
  3. Ca. 20 cm vom Leistenende entfernt sind noch Hastenreste zu erkennen.

Anmerkungen

  1. Im 14./15. Jh. sind die Formen „DYSIBODI“ und „DYSIBODIBERG“ urkundlich belegt; vgl. Christmann, Siedlungsnamen II 89.

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 58 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0005809.