Inschriftenkatalog: Mariental

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DIO 4: Kloster Mariental (2013)

Nr. 53 Klosterkirche 1694

Beschreibung

Kelch mit Patene. Silber, vergoldet. Auf dem sich über einer Sockelplatte erhebenden gestuften Sechspaßfuß ist ein Medaillon mit dem Siegel des Klosters Mariental eingraviert, das die thronende Maria mit Kind und Lilienszepter zeigt. Um die Darstellung verläuft die Inschrift A. Auf der gegenüberliegenden Seite eine am Fuß befestigte plastische Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes. Der steile Fußhals geht in den sechseckigen Schaft über, der von einem flachen, weit vorspringenden Nodus unterbrochen ist. Oben und unten am Nodus durchbrochenes Maßwerkornament, dazwischen sind Rotuli in Form schlichter Halbkreise gesetzt. Die schlichte Kuppa ist glockenförmig. Auf der Sockelplatte die Marke des Goldschmieds (B).

Die schlichte Patene trägt dasselbe Medaillon wie der Kelch, auch hier ist es von einer Inschrift (C) umgeben. Auf der Unterseite der Patene die Marke des Goldschmieds (D).

Maße: Kelch: H.: 24,5 cm; Dm.: 12,5 cm (Kuppa), 16,7 cm (Fuß); Bu.: 0,2 cm. Patene: Dm.: 17 cm; Bu.: 0,2 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Christine Wulf/Sabine Wehking) [1/1]

  1. A

    CONVENTUS VALLIS SANCTAE MARIAE · MDCXCIV

  2. B

    I Wa)

  3. C

    CONVENTUS · VALLIS SANCTAE · MARIAE · MDCXCIV

  4. D

    I Wa)

Übersetzung:

Der Konvent von St. Mariental 1694. (A, C)

Kommentar

Nach der Wiedergabe des Meisterzeichens bei Scheffler handelt es sich bei dem Goldschmied um den zwischen 1666 und 1698 in Braunschweig nachzuweisenden Johann Wagner.1) Den Marientaler Kelch führt Scheffler jedoch nicht unter den Stücken Wagners sondern – aufgrund einer falschen Lesung bei Meier – unter den Werken des Braunschweiger Goldschmieds Adam Wegener auf.2)

Textkritischer Apparat

  1. I W ] A W Meier, Scheffler. Möglich wäre auch die Lesung NW, wobei die rechte Haste des N mit der linken Schräghaste des W ligiert wäre.

Anmerkungen

  1. Scheffler, Goldschmiede Niedersachsens, Bd. 1, S. 91f.
  2. Ebd., S. 82, Nr. 390i.

Nachweise

  1. Meier, S. 135.

Zitierhinweis:
DIO 4, Kloster Mariental, Nr. 53 (Sabine Wehking und Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio004g002k0005309.