Inschriftenkatalog: Mariental

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DIO 4: Kloster Mariental (2013)

Nr. 7 Vorraum der Bartensleben-Kapelle 1332

Beschreibung

Grabplatte des Burkhard von Bartensleben und seiner Ehefrau. Sandstein. Die heute im Vorraum der Bartensleben-Kapelle aufgestellte Grabplatte ist auf der einen Längsseite beschnitten. Die Oberfläche des Steins ist so stark zerstört, daß sich nur noch wenige Teile der zwischen zwei Linien umlaufenden Inschrift erkennen lassen. Im Innenfeld sind links Reste einer Ritzzeichnung zu sehen, die eine Frauenfigur darstellte. Im 19. Jahrhundert war die Platte noch in wesentlich besserem Zustand, so daß Strombeck die Inschrift auszugsweise wiedergeben konnte.1)

Inschrift ergänzt nach Strombeck.

Maße: H.: 224 cm; B.: 111 cm; Bu.: 4,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

  1. + ANNO [ . . .a) MCCCXXXII OBIIT BURCHARDUS DE BARTENSLEBEN] DEDICA[TA]b) EST . HEC . CAPELLA CUI(US) A(N)I(M)A R(EQUIESCAT) J(N) PA(CE)c)

Übersetzung:

Im Jahr ... 1332 starb Burkhard von Bartensleben, (von dem) diese Kapelle eingerichtet wurde. Seine Seele ruhe in Frieden.

Kommentar

Die Inschrift weist Burkhard von Bartensleben als den Begründer der Bartensleben-Kapelle aus. Dieser ließ nach Meier zusammen mit seinen Vettern Werner (vgl. Nr. 8) und Gunzelin von Bartensleben die Kapelle erbauen,2) die damit in die Zeit vor 1332 datiert werden kann und bis zur Reformation als Grablege der Familie diente. Burkhard von Bartensleben ist seit dem Jahr 1321 mehrfach urkundlich erwähnt.3)

Textkritischer Apparat

  1. Zu Beginn der Inschrift stand vermutlich die Grabschrift der Ehefrau.
  2. DEDICA[TA]] DEDICARUM Strombeck. Die Version Strombecks kann schon deshalb nicht zutreffen, weil die heute zerstörte Stelle keinen Platz für drei Buchstaben bietet. Möglicherweise hat Strombeck ein Relativpronomen (a quo) ausgelassen, das den Satz vollständig machen würde.
  3. A(N)I(M)A ... PA(CE)] Der letzte Teil der Inschrift ist stark verwittert, so daß die Lesung nicht ganz sicher ist.

Anmerkungen

  1. Strombeck, fol. 63r/v.
  2. Meier, S. 140.
  3. UB Stadt Braunschweig, Bd. 3, Nr. 13 (1321), Nr. 120 (1334), Nr. 309 (1330), Nr. 318 (1331).

Nachweise

  1. Strombeck, fol. 63r/v.

Zitierhinweis:
DIO 4, Kloster Mariental, Nr. 7 (Sabine Wehking und Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio004g002k0000705.