Inschriftenkatalog Mariental

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DIO 4: Kloster Mariental (2013)

Nr. 76 Graffiti-Raum, Südwand 1321?

Beschreibung

Graffito des Ludolf aus Helig. Stein mit drei Inschriften, links oben Inschrift A, darunter B, in der rechten Hälfte des Steins in zwei Zeilen Inschrift C, die zweite Zeile steht rechts oberhalb der ersten. Jede Zeile ist mit einem Rahmen versehen.

Maße: H.: 20 cm; B.: 59,5 cm; Bu.: 2 cm (A), 3 cm (B), 1,1 cm (C).

Schriftart(en): Gotische Minuskel (A, C), gotische Majuskel (B).

  1. A

    + feriaa) [..]

  2. B

    · U · I ·

  3. C

    ludolfus · deb) heligc) · m° · c°c°c° / xxid)

Kommentar

In Inschrift C ist wahrscheinlich innerhalb des Datums ein c ausgefallen. Eine Entstehung der Inschrift im Jahr 1321 ist recht unwahrscheinlich, da die hier verwendete gotische Minuskel im mitteldeutschen Raum erst nach 1340 belegt ist.1) Außerdem setzen die nächstjüngeren Graffiti in diesem Raum erst um 1340 ein. Sie sind alle noch in gotischer Majuskel gehauen.

Textkritischer Apparat

  1. r hochgestellt.
  2. de über der Zeile nachgetragen.
  3. helig] helm Meier.
  4. xxi] lxxi Meier. Die Lesung Meiers nimmt den wohl eher zum Rahmen gehörenden senkrechten Strich als Zahlzeichen. Die Hautiefe dieses senkrechten Strichs entspricht jedoch der der oberen waagerechten Begrenzungslinie. Daher scheint dieser senkrechte Strich zum Rahmen und nicht zur Ziffernfolge zu gehören.

Anmerkungen

  1. Vgl. Renate Neumüllers-Klauser: Schrift und Sprache in Bau- und Künstlerinschriften. In: Deutsche Inschriften. Fachtagung für mittelalterliche und neuzeitliche Epigraphik Lüneburg 1984. Vorträge und Berichte, hg. von Karl Stackmann. Göttingen 1986 (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen III, Nr. 151), S. 62–81, Karte S. 65.

Nachweise

  1. Meier, S. 136, Nr. 10 (C).

Zitierhinweis:
DIO 4, Kloster Mariental, Nr. 76 (Sabine Wehking und Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio004g002k0007602.