Inschriftenkatalog Mariental

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DIO 4: Kloster Mariental (2013)

Nr. 36† Klosterkirche vor 1592

Beschreibung

Orgel. Die Orgel, die eine Inschrift trug, war schon Ende des 19. Jahrhunderts nicht mehr vorhanden. Eine Beschreibung liegt nicht vor.

Inschrift nach Meibom.

  1. Qui sua seque deo Casparus devovet abbasorgana construxit sumptibus iste novisUt pia se nostrae dum jungit Musica vocimulceat aeternum laus geminata deumCedite qui templis evertitis organa rectehumana colitur voce manuque deus.

Übersetzung:

Abt Caspar, der das Seine und sich Gott geweiht hat, hat diese Orgel mit ungewöhnlichen Kosten errichtet, damit, wenn sich die fromme Musik mit unserer Stimme verbindet, ein zweifaches Lob den ewigen Gott erfreut. Weicht, die ihr aus den Kirchen die Orgel entfernt; auf rechte Weise wird Gott mit menschlicher Stimme und Hand verehrt.

Versmaß: Elegische Distichen.

Kommentar

Die Orgel stiftete Caspar Schosgen, der in den Jahren 1564 bis 1592 Abt des Klosters Mariental war. Während seiner Amtszeit wurde 1568 die Reformation im Kloster durchgeführt. Schosgen trat zum evangelischen Bekenntnis über und wurde damit der erste lutherische Abt Marientals. Er heiratete und hatte fünf Kinder.1) Schosgen starb am 3. Dezember 1592. Die Kosten seines Begräbnisses, das am 5. Dezember stattfand, finden sich in einer detaillierten Aufstellung.2) Sie betrugen insgesamt 375 Taler und 19 Groschen; davon wurden 6 Taler und 6 Groschen für die Anfertigung eines Grabsteins aufgewendet, der nicht erhalten ist.

Anmerkungen

  1. Vgl. Meibom, S. 275f.
  2. StAWf, 11 Alt Mart. Nr. 341.

Nachweise

  1. Meibom, S. 275.
  2. Meier, S. 134 (nach Meibom).

Zitierhinweis:
DIO 4, Kloster Mariental, Nr. 36† (Sabine Wehking und Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio004g002k0003600.