Inschriftenkatalog Mariental

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DIO 4: Kloster Mariental (2013)

Nr. 22 Erxleben, Schloßkapelle 1484

Beschreibung

Grabplatte des Heinrich von Alvensleben. Sandstein. Die Platte, die aus dem Kloster Mariental stammt, wurde um 1900 in die Schloßkapelle Erxleben, die Grablege der Familie von Alvensleben, gebracht. Dort ist sie an der Ostwand vor dem Altar aufgestellt. Sie zeigt im Innenfeld die Ritzzeichnung eines Mannes in Rüstung, der in der rechten Hand ein Schwert, in der linken Hand einen zu seinen Füßen stehenden Wappenschild am Band hält. Die Rosen auf dem vertieft ausgebuchteten Wappenschild sind plastisch gearbeitet. Um den Stein verläuft eine Inschrift zwischen zwei Linien.

Maße: H.: 185 cm; B.: 104 cm; Bu.: 6 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Christine Wulf/Sabine Wehking) [1/1]

  1. Anno · d(omi)ni · M · cccc · lxxxiiii · / ipso die mathei ap(osto)li1) obiit strenuus hinricus d(ominus) / de aluensleue hic sepultus / illius anima in pace requiescat

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1484 am Tag des Apostels Matthäus starb der tüchtige Herr Heinrich von Alvensleben und ist hier begraben. Seine Seele ruhe in Frieden.

Wappen:
Alvensleben2)

Kommentar

Der Buchstabe q in requiescat ist als Raute mit unten angesetztem Häkchen ausgeführt. Die in der Inschrift vorkommenden runden s sind als Kapitalisbuchstaben gestaltet, haben aber die gleiche Höhe wie die Minuskelbuchstaben.

Heinrich von Alvensleben, Herr auf Erxleben, ist erstmalig im Jahr 1449 anläßlich einer von ihm vorgenommenen Belehnung nachzuweisen.3) Im Jahr 1470 wird er als Knappe bezeichnet.4) Seine Verbindung zum Kloster Mariental belegen zwei Urkunden aus dem Jahr 1473, in denen es um einen Verkauf von Land an das Kloster und um eine Zehntangelegenheit geht.5)

Anmerkungen

  1. 21. September.
  2. Wappen Alvensleben (zwei Balken, der obere mit zwei, der untere mit einer Rose belegt). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 3, Abt. 7, S. 1, Tafel 1.
  3. Mülverstedt, Codex diplomaticus Alvenslebianus, Bd. 2, Nr. 270, S. 182; vgl. a. Stammtafel X, ebd.
  4. Ebd., Nr. 371, S. 253.
  5. StAWf, Dürre, Urkundenregesten Mariental, S. 158 u. S. 215. Gedr. bei: Mülverstedt, Codex diplomaticus Alvenslebianus, Bd. 2, Nr. 421 u. Nr. 422, S. 287–289.

Nachweise

  1. Strombeck, fol. 63v.
  2. Meier, S. 143, Nr. 13.

Zitierhinweis:
DIO 4, Kloster Mariental, Nr. 22 (Sabine Wehking und Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio004g002k0002206.