Inschriftenkatalog: Großkreis Karlsruhe
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)
Nr. 291 Knielingen (Stadt Karlsruhe), ev. Pfarrkirche 1589
Beschreibung
Grabdenkmal der Kunigundis Jacobe und ihres Bruders, Kinder des Walter von Zanth. Im Chor an der Nordwand. Dreiteiliges Epitaph aus grauem Sandstein, mit hellgrauer Steinfarbe gefaßt. In der bekrönenden Rollwerkkartusche zwei Wappen mit Helmen und Helmzieren; vier Ahnenwappen in den Ecken des Mittelteils auf den Rahmenleisten; im Feld Inschriftkartusche (A), darunter zwei Engel, die in einem ausgespannten Tuch zwei Wickelkinder halten (Hochrelief), unten Grabschrift (B); Rollwerkkonsole mit (C).
Maße: H. 174, B. 86, Bu. 2, 1,5 und 2 cm.
Schriftart(en): Inschriften-Fraktur.
- A
Lasset die kindlin zu mir kommen . / dann · solcher ist das reich Gottes / MARCII · X ·1) /
- B
Im Jar Christi · 1588 · den · 9 · decem(bris) ist deß / Edlen vnd vesten Walters vo(n) Zanth · Jung/es Töchterlin königundis Jacobe · 2 · stündt / nach ihrer geburt in Gott seliglich entschlaffe(n) · / Vnnd In Anno · 1589 · dena)〈 〉hatt / auch Gott sein Jungen sohn ( · deße(n) nam ins / buoch der Außerwehlten Christus eingeschrib=/en · ) In der geburt abgefordert · wölche der All/mechtige durch sein kraft in Jesu Christo / zum Ewigen leben erwecken wölle Amen /
- C
Ich will dein Gott sein vnd / deines samens nach dir / GEN: 17 ·2) /
Zanth; Leutrum von Ertingen / | ||
Zanth / | Leutrum von Ertingen / | |
Wenz von Lahnstein / | Sternenfels / |
Textkritischer Apparat
- Todestag nicht eingetragen.
Anmerkungen
- Marc. 10, 14 (gekürzt).
- Vgl. 1. Mose 17, 7 (Gen. 17, 7).
- Cast II 1, 219.
- Fragment des Mittelfeldes mit vor dem Kreuz kniendem Knaben erhalten; Inschrift verloren; vgl. KdmBaden IX 5, 124 u. Abb. 70.
Nachweise
- KdmBaden IX 5, 158, Abb. 100.
- Naeher, Umgebung Karlsruhe 106.
- K. A. Maier, in: Mein Heimatland 6 (1919) 76 m. Abb.
- Reichwein, Knielingen 31, Abb. 9.
Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 291 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0029108.
Kommentar
Die Zanth (Zandt) – ein ursprünglich aus der Oberpfalz stammendes Geschlecht – wurden im 16. Jahrhundert im Dienst der Pfalzgrafen in der rheinischen Pfalz ansässig. Der in der Inschrift genannte Walter von Zanth trat in badische Dienste und wurde Amtmann zu Mühlburg3. Er war mit Anna Leutrum von Ertingen vermählt. Ein ebenfalls im Kindesalter verstorbener Sohn des Paares erhielt ein Grabmal in Graben (Gem. Graben-Neudorf)4.