Inschriftenkatalog: Großkreis Karlsruhe
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)
Nr. 248 Durlach (Stadt Karlsruhe), Schloß (Pfinzgau-Museum) 1570
Beschreibung
Grabstein des Demetrius Dangell. Schauraum im Prinzessinnenbau; ehemals vermutlich auf dem alten Friedhof vor dem Basler Tor1. Rechteckige Platte aus rotem Sandstein, durch querlaufende Leiste in zwei Felder geteilt: oben Grabschrift (A); auf der Mittelleiste Spruch (B), der sich im unteren Feld fortsetzt, verbunden mit Wappenschild und Umschrift (C); in der Ecke l. u. Fragment (D), v. u. n. o. abzulesen.
Maße: H. 120, B. 57, Bu. 3–3,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
ANNO · DOMINI · MDL=/XX · DEN · XI · TAG · / NOVEMBRIS · STARB / DER · ERBAR · VND · KVN/ST · REICH · DEMETRIVS / DANGELL · VON · ZWIFA/LTEN · DEM · DORF · FIRSTL/ICHER · BAVMEISTER · ALHIE / DEM · VERLEICH · DER · BAR=/MHERTZIG · GOTT · EIN · / FROLICHE · VFFERSTVNG / · AMEN ·a) /
- B
VERBVM · DOMINI · MONETb) · IN · / ETTE /// RNVMc)2) /
- C
DEMEREVS · DANGELL /
- D
AIN VNERHÖRTET /
Dangell (aufrecht stehendes Steinmetzgerät, wohl sog. Doppelspitze). |
Textkritischer Apparat
- A reich verziert durch doppelte Anstriche.
- So statt manet.
- So statt aeternum.
Anmerkungen
- Zu den verschiedenen Durlacher Friedhöfen vgl. KdmBaden IX 5, 64. – Ebenfalls in der Schausammlung des Museums Fragment eines Grabdenkmals einer unbekannten Dame (Kniefigur); Sockel und Bekrönung mit Inschrift und Wappen verloren; Ansetzung aufgrund der Tracht 2. H. 16. Jh.; KdmBaden IX 5, 66 u. Abb. 42.
- Jes. 40, 8.
- Vgl. KdmBaden IX 5, 71 und nr. 231.
Nachweise
- KdmBaden IX 5, 66f., Abb. 43.
Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 248 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0024803.
Kommentar
Der Verstorbene konnte mit dem in den Durlacher Schloßbau-Akten mehrfach genannten „Ihrer Durchlaucht werkmeister, der Metterlin genannt“ identifiziert werden und ist somit als der leitende Architekt des 1563ff. durch den Markgraf Karl II. von Baden unternommenen Neubaues des Schlosses Carlsburg anzusehen3. Durch die Grabschrift ist seine Herkunft aus Zwiefaltendorf (Gem. Riedlingen, Kr. Biberach) gesichert. – Die Bedeutung des Inschriftfragments (D) bleibt unklar. Der Schrift nach handelt es sich nicht um eine spätere Zutat. Buchstabe D erscheint im Vornamen retrograd; in Zeile 8 ist C analog durch einen senkrechten Strich geschlossen.