Inschriftenkatalog: Großkreis Karlsruhe
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)
Nr. 246 Flehingen (Gem. Oberderdingen), ev. Pfarrkirche St. Martin 1570
Beschreibung
Epitaph des Hans Ludwig von Stadion. Innen an der Südwand des Langhauses; 4. Stein von O.; aus der 1825 abgerissenen mittelalterlichen Kirche übertragen. Aus zwei Werkstücken von graugelbem Sandstein gearbeitet; im oberen Drittel Inschrifttafel mit gerolltem Rand, seitlich je ein Wappen mit Helm und Helmzier; darunter eine in den Plattengrund eingetiefte Nische mit der Figur des Ritters, Hund und Helm zu Füßen. In Kopfhöhe zwei weitere Wappen mit Helmzieren; r. neben dem Schwertknauf Steinmetzzeichen nr. 17. Wappen in neuerer Zeit tingiert.
Maße: H. 247, B. 86, Bu. 4,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
ANNO · 15 · 70 · / DEN · 4 · IVNY · / STARB · IN · CH/RISTO · DER · ED=/EL · VND · EHRN=/VEST · HANS · LVD=/WIG · VON · STAD=/ION · DEM · GOT · / GNEDIG · SEI · /
Stadion/ | Kaltental/ |
Fetzer von Oggenhausen/ | Rieter von Bocksberg/ |
Anmerkungen
- Stammsitz: Oberstadion (Alb-Donaukreis). Eltern: Lazams von Stadion (gest. 1521) und Praxedis von Kaltental; Grabstein des Vaters erhalten; vgl. O. Hauser, Die Inschriften der Kreise Münsingen u. Ehingen. Diss. phil. Tübingen 1972, nr. 148.
- Vgl. nr. 247. Rott (KdmBaden a. a. O.) sieht in dem 1578 nachweisbaren Steinmetzen Jost Koser den Meister der beiden Grabmäler, was jedoch unbewiesen bleibt; vgl. dazu nr. 269. Kinder des Paares sind ebenfalls durch Grabsteine vertreten; vgl. nrr. 205, 290, 325.
Nachweise
- KdmBaden IX 1, 52.
- Feigenbutz, Kraichgau 375.
Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 246 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0024609.
Kommentar
Der Verstorbene entstammte dem oberschwäbischen Geschlecht derer von Stadion1. Das Grabmal von seiner Gemahlin, Margaretha geb. von Flehingen (gest. 1574), ist als Gegenstück zu dem vorliegenden gearbeitet und wohl gleichzeitig in derselben Werkstatt entstanden, obwohl die Steinmetzzeichen geringfügig voneinander abweichen2.