Inschriftenkatalog: Großkreis Karlsruhe
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)
Nr. 234† Berghausen (Gem. Pfinztal), ev. Pfarrkirche St. Martin 1566
Beschreibung
Grabstein des Veltin (Valentin) Lemlin (von Horkheim). Ehemals im Chor im Boden, nach 1815 verschollen. Oben zwei Wappenschilde.
Anno 1566 den 23. Dag Aprilis starb der Edel und Vest Veltin Lemlin . . . . . . der Zeit marggravischer Dinier zu Carlspurg. Dem Gott genad. Amen.
Lemlin von Horkheim; ein Querbalken (Neuhaus?). |
Anmerkungen
- Alberti I 447.
- Pfeilsticker nr. 1547.
- Mit Carlsburg ist das markgräfliche Schloß zu Durlach bezeichnet; vgl. nr. 231.
- Volmar war ebenfalls württembergischer Diener, ferner Obervogt zu Weinsberg, Möckmühl und Besigheim; vgl. Pfeilsticker nrr. 1547, 2188, 2615, 3028. Zu seiner Beziehung zu Berghausen vgl. M. v. Rauch, in: ZGO NF. 39 (1926) 459. – Zum Geschlecht der Neuhaus (Stammburg b. Ehrstädt, Gem. Sinsheim) vgl. F. Hub, Ehrstädt u. Schloß Neuhaus. Ehrstädt 1967, 117 (Ottilia).
- ZGO AF. 7 (1856) 471.
Nachweise
- KdmBaden IX 5, 35.
- Ev. Gemeindebote Berghausen 1924 (Juni), 22.
Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 234† (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0023409.
Kommentar
Der Verstorbene gehört dem Heilbronner Adelsgeschlecht der Lemlin von Horkheim und Talheim an1. Er war 1551–1554 württembergischer Diener von Haus aus2. Wie die Grabschrift aussagt, trat er später in die Dienste der Markgrafen von Baden-Durlach3. Möglicherweise war er ein Sohn des 1559 in Berghausen ansässigen Volmar Lemlin (gest. 1567) und der Ottilia geb. von Neuhaus. Dann wäre das Mutterswappen hier als das der Neuhaus (zwei Querbalken) anzusprechen4. Veltins Erben verkauften 1571 die Burg Berghausen an Markgraf Karl II. von Baden-Durlach (1553–1577)5.