Inschriftenkatalog: Großkreis Karlsruhe

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)

Nr. 213 Flehingen (Gem. Oberderdingen), ev. Pfarrkirche St. Martin 1558

Beschreibung

Epitaph der Kunigund von Habern. Im Innern an der Nordwand des Langhauses; 1. Stein von r. Aus dem Vorgängerbau übertragen. Hochrechteckige Platte aus graugelbem Sandstein mit Umschrift zwischen geritzten Hilfslinien; im Feld betendes Mädchen unter Segmentsbogen-Aedikula; zwei Wappen in Kopfhöhe, zwei Wappen zu Füßen; Schilde in neuerer Zeit tingiert, Schrift schwarz nachgezogen.

Maße: H. 138, B. 83, Bu. 4,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/2]

  1. ANNO · DOMINI · 1558 · / VFF · DEN 8 · DAG · MARCIVS · IST · VERSCHIEDEN · DIE · / EDEL · VND · TVGENTSAMEN / IVNCKFRAV · KVNIGVND · VOM · HABERN · DEREN · GOT · GNAD · /

Wappen:
Habern /Flehingen /
Vellberg /Ulner v. Dieburg /

Kommentar

Die Verstorbene war eine Tochter des Hans von Habern und der Margaretha geb. von Flehingen, damit also eine Enkelin des kurpfälzischen Marschalls Wilhelm von Habern1.

Die Schrift hat überhöhte Versalien und ist großförmig und breit strukturiert. Eine eng verwandte Schrift begegnet auf der Flehinger Wappentafel von 1556, einem Werk des Jost Neibeck von Sickingen2. Die Behandlung der Figur und die Architekturformen entsprechen den bezeichneten Werken, so daß eine Zuschreibung an die Werkstatt dieses Meisters gerechtfertigt ist3.

Anmerkungen

  1. Vgl. DI. XII (Heidelberg) nrr. 213, 232; DI. VIII (Mosbach, Buchen, Miltenberg) nr. 40.
  2. Vgl. nr. 211. Weitere Nachweise bei nr. 208 u. Einleitung S. XXVI.
  3. Vergleichbar ist vor allem das signierte Epitaph der Anna Maria Hartmanni (gest. 1567) in Bretten (nr. 237).

Nachweise

  1. KdmBaden IX 1, 51.
  2. Helwich, Flehingen 27f.

Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 213 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0021300.