Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)
Nr. 401 Bretten, ev. Pfarrkirche St. Laurentius 1629
Beschreibung
Epitaph des Kindes Catharina Ursula Raab von Rubin. In der südlichen Nebenkapelle (Bachkapelle) an der Südwand, 2. Denkmal von O. Hochrechteckige Platte aus gelbem Sandstein; oben Kartusche mit Spruch (A), getragen von Engelsköpfen; im Mittelfeld Figur des Kindes vor Flachnische; unten Inschriftkartusche (B) mit Ohrmuschelrahmung; Unterkante zerstört.
Maße: H. 127, B. 68, Bu. 2,5 (A), 2,2 u. 1,8 (B).
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
SINITE PARVVLOS VENIRE AD ME / ET NE PROHIBVERITIS EOS TALIVM / EST ENIM REGNVM DEI MARC · X ·1) /
- B
ANNO DOMINI / 1629 DIE AVGVSTI OBIIT IN / CHRISTO CATHARINA VRSVLA / PRAENOBILIS AC STRENVI VIRI / KILIANI RAAB DE RVBIN FILIOLA / DVLCISSIMA BRETTHEMII AETATIS / SVAE 9 SEPTIMANARVM / ET 4 DIERVM / OSTENSAM TANTVM TERRIS HANC FATA TVLERVNT /
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1629 am 16. August starb in Christus Catharina Ursula, das allerliebste Töchterchen des hochedlen und festen Mannes Kilian Raab von Rubin, zu Bretten im Alter von 9 Wochen und 4 Tagen. – Das Schicksal hat die nur Gezeigte wieder von der Erde hinweggerafft.
Anmerkungen
- Marc. 10, 14.
- Bretten. Ev. Pfarramt, Totenbuch fol. 691. Vermutlich beruht die Differenz auf der Anwendung des alten bzw. neuen Stils der Zeitrechnung.
- Vgl. nr. 402. Zu den Eltern des Kindes vgl. nr. 405.
- Vgl. nr. 371. – Zu der Werkstatt vgl. das in der Einleitung S. XXVII Gesagte.
Nachweise
- KdmBaden IIX 1, 23.
- Wickenburg I 2, 19.
Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 401 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0040100.
Kommentar
Im Brettener Totenbuch wird – abweichend vom Text der Grabschrift – der 6. September als Todestag genannt2. Die zugehörige Grabplatte ist ebenfalls erhalten3.
Die letzte Zeile ist in kleineren Buchstaben ausgeführt und von der Grabschrift abgesetzt; es handelt sich um einen Hexameter. Die sehr sorgfältig ausgeführte Kapitalis mit überhöhten Versalien stützt eine Zuschreibung des Werkes an die Werkstatt des Ried-Epitaphs von 16174.