Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)
Nr. 328 Sickingen (Gem. Oberderdingen), kath. Pfarrkirche St. Magdalena um 1600
Beschreibung
Fragmente einer ehemaligen Portalvorhalle, heute außen an der Westwand eingelassen. Gelber Sandstein, erhebliche Schäden durch Verwitterung.
I. Kranzgesims, getragen von drei Volutenkonsolen. Auf dem schmalen Fries zweiteilige, vertiefte Inschriftleiste, durch die mittlere Konsole unterbrochen.
Maße: H. ca. 80, B. ca. 450, Bu. ca. 5 cm.
Schriftart(en): Inschriften-Fraktur.
[Alle Prophete]n vnd das gesetz haben [geweißagt bi]ß vff Johannes. MA[TTH. XI]1) // [Johannes spricht:] Sihe, [das ist] dass [Lamb] Gottes das der welt sinde tregt. Io. I2) /
Anmerkungen
- Matth. 11, 13.
- Joh. 1, 29.
- Joh. 5, 28–29.
- Eine etwa gleichzeitig entstandene und vergleichbare Vorhalle in Hemmingen (Kr. Ludwigsburg); vgl. KdmWürttemberg I (Neckarkreis) 292; Schahl, Neckarschwaben 200.
Nachweise
- KdmBaden IX 1, 137.
Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 328 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0032806.
II. Querovale Inschriftkartusche mit Knorpelwerk-Rahmung, seitlich von zwei Putten gehalten.
Maße: H. ca. 50, B. ca. 115, Bu. ca. 3 cm.
Schriftart(en): Inschriften-Fraktur.
Es Kompt die stund in welch/er alle die in den Gräbern sint, werden ein / Stim(m) hören vnd werden herfürgehen die da / gutts gethon haben zur Aufferstehung deß / Lebens die aber v̈bels gethon haben / zur Aufferstehung deß / Gerichts · Joh: 5.3) /
Kommentar
Die Bruchstücke lassen keine Schlüsse auf die ursprüngliche Gestalt der Vorhalle mehr zu4. Die Kartusche diente vermutlich als Bekrönung, sie soll ein Kreuz als Abschluß getragen haben; ferner sollen Prophetenfiguren als weiterer Bauschmuck vorhanden gewesen sein. Die auf Tod und Auferstehung weisenden Bibeltexte nahmen auf den 1833 aufgelassenen Friedhof Bezug.