Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)
Nr. 281 Ettlingen, Pforzheimer Str. 16 1583
Beschreibung
Wappenstein-Fragment des Hans Jacob Risz (Ries) von Sulzbach. 1973 bei Bauarbeiten im Bereich des ehemaligen Jesuitenkollegs (heute Finanzamt) aufgefunden und derzeit im Keller lagernd. Fünf Bruchstücke einer ehemals hochrechteckigen Tafel aus rotem Sandstein; Mittelteil und Eckstück r. unten fehlen. Im vertieften Mittelfeld Wappen mit Helm und Helmzier, unten r. Steinmetzzeichen nr. 21; unten Inschriftkartusche.
Maße: H. ca. 120 (gesamt), 35 (Werkstück m. Inschrift), B. ca. 65 (gesamt), 54,5 (Werkstück), Bu. 2,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/2]
HANS · IACOB · / RISZ VON SVLTZB=/ ACHa) · 1 5 8 3 · /
| Risz (Ries) von Sulzbach (Schild zerstört). |
Textkritischer Apparat
- N zu H korrigiert.
Anmerkungen
- Zur Baugeschichte vgl. KdmBaden IX 3, 40ff.
- Vgl. nr. 80.
- Vgl. ZGO AF. 24 (1872) 465; ebd. Af. 27 (1875) 126. – K. Wilhelmi, in: 13. Jahresbericht an die Mitgl. d. Sinsheimer Gesellsch. z. Erforschung d. vaterländischen Denkmale d. Vorzeit. Sinsheim 1851, 113.
Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 281 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0028108.
Kommentar
Der Wappenstein deutet auf ein ehemals den Ries von Sulzbach gehöriges Anwesen im Bereich des 1662ff. errichteten Jesuitenkollegs1. Die Ries waren seit dem 14. Jahrhundert in Ettlingen und seiner Umgebung begütert2. Hans Jacob stand schon 1565 im Dienst des Markgrafen Karl II. von Baden-Durlach; 1571 war er Vogt zu Ettlingen, 1573 Burgvogt zu Carlsburg (Durlach)3.
Das Steinmetzzeichen kehrt auf Denkmälern in Graben und Blankenloch (nrr. 279, 320) wieder; die Schrift aller dieser Denkmäler zeigt ähnliche Merkmale (Ausbuchtung im Querbalken des H, offenes D etc.). Die Werkstatt läßt sich einstweilen nicht genauer lokalisieren.