Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)

Nr. 256 Flehingen (Gem. Oberderdingen), ev. Pfarrkirche um 1572

Beschreibung

Grabdenkmal des Ludwig Wolf von Flehingen. Innen an der Nordwand. Komposition wie bei dem vorangegangenen Denkmal nr. 255. Im Giebelfeld Auferstehungsrelief; die fast vollrunde Figur des Verstorbenen steht auf einem Löwen; auf den Rahmenleisten jeweils achtfache Ahnenprobe mit Beischriften. Wappen tingiert, Schrift nachgezogen.

Maße: H. 280, B. 118, Bu. 3 und 1,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. ANNO · 〈1600〉 · VFF DEN 〈23 IVLIIa) ·〉 IST DER EDEL VND / ERNVEST · LVDWIG WOLFF VON VND ZV FLEHINGEN · IN / GOT SELIGLICH VERSCHIEDEN · DEM DER ALMECHTIG GV̈ETIG / GOT · EIN FRÖDENREICHE VFERSTEHVNG VERLEIHE · AMEN ·

                 
Wappen mit Beischriften:
DER VATER / DIE MVTTER /
FLEHING(EN) / EYLER1) /
TALHEIM / LANDECK
KERSTEL / V(ON) DIR(M)STEIN / DAL-/BVRG /
LOMERSC=/HEIM / RAM-/STET /2)
VENINGEN / SCHNEE/BVRG V(ON) / WARTE(N)BVRG /3)
HELMSTÄT / DIRN=/STEIN /
KANDEL / VETZER / VON KEM=/PACH /4)
MASENBACH / STAVF=/E(N)BVRG /5)

Kommentar Ludwig Wolf, geb. 1517 als Sohn des Brettener Vogtes Wolf Ulrich von Flehingen (gest. 1553)6 und der Margarethe geb. Ulner von Dieburg (gest. 1574)7, wurde 1541 kurpfälzischer Hofgerichtsrat. Zusammen mit seiner zweiten Gemahlin Anna geb. Göler von Ravensburg (gest. 1572) ist er als Erbauer der Wasserburg zu Flehingen nachweisbar8. Da die Todesdaten später nachgetragen wurden und das Denkmal als Gegenstück zum Grabmal der Gemahlin Anna Göler (nr. 255) anzusehen ist, darf eine gleichzeitige Entstehung in derselben Werkstatt angenommen werden.

Textkritischer Apparat

  1. Lücke im Schriftbild; Sterbedaten später nachgetragen.

Anmerkungen

  1. Ulner von Dieburg.
  2. Ramstein.
  3. Kolb von Wartenberg.
  4. Fetzer von Rimbach.
  5. Wiedergrün von Staufenberg.
  6. Vgl. nr. 181.
  7. Vgl. nr. 260.
  8. Nachweis der Inschriftendenkmäler des Paares bei nr. 255. – Ludwig Wolf war viermal verheiratet; die Grabmäler der 3. und 4. Ehefrau vgl. nrr. 268, 387; Grabmal der 1. Frau Magdalena von Gemmingen (gest. 1543) in Neuenstadt a. K. (Kr. Heilbronn).

Nachweise

  1. KdmBaden IX 1, 48, 50f. u. Abb. 23.
  2. Helwich, Flehingen 25ff.
  3. Feigenbutz, Kraichgau 372.

Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 256 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0025605.