Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)
Nr. 235 Gochsheim (Stadt Kraichtal), Hauptstr. 981 1566
Beschreibung
Wappentafel mit Bauinschrift des Ehepaares Peter von Menzingen und Ottilia geb. von Rossau. Im Hof, am westlichen Hinterhaus dicht über dem Boden eingelassen. Hochrechteckige Platte aus gelbem Sandstein, durch profilierte Leisten in vier gleichgroße Kompartimente mit je einem Wappen mit Helm und Helmzier geteilt. Im halbkreisförmigen Giebelfeld Schriftkartusche. Erhaltungszustand schlecht, das r. Drittel der Inschrift zerstört.
Maße: H. 150, B. 87, Bu. 3,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
ANNO · DNI · 1566 · HAT · PET[ER]/ · V(ON) · MENCZINGEN · VND · OTYLIA · [V(ON) ·]/ MENCZINGEN · GEBORNE · V(ON) · R[OSZAW ·]/ SEIN · ELICHE · HAVS · FRAW · DIESE · BE[HVS]/VNG · NEW · ERBAVT · MIT [· GOTTES HILF ·] /
Menzingen/ | Rossau/ |
Göler von Ravensburg/ | Liebenstein/ |
Anmerkungen
- Lgb. Nr. 117; früher Haus Nr. 105.
- Anstelle des heutigen Gebäudes soll sich 1270–1524 der sog. Symodenhof befunden haben; vgl. Badisches Städtebuch 68ff.
- Die Anordnung der Wappen entspricht der Bauinschrift an der Schwanenburg in Menzingen von 1569; vgl. nr. 244. Vgl. ferner nr. 175 und zur Person des Bauherrn nr. 227.
Nachweise
- KdmBaden IX 1, 81.
- Mone, in: BadArchiv II 145.
- Naeher, Kraichgau 8.
- R. Herzer u. H. Käser, Sippenbuch d. Stadt Gochsheim. Grafenhausen b. Lahr 1968, 86.
Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 235 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0023506.
Kommentar
Die Tafel ist ein Überrest des ehemaligen Menzinger Herrenhofes, der vermutlich einem der großen Stadtbrände zum Opfer fiel2. Die Herren von Menzingen waren als Lehensleute der Ebersteinischen Ortsherrschaft schon früh in Gochsheim begütert. Das in der vorliegenden Inschrift genannte Ehepaar begegnet auch in Menzingen als Bauherrschaft3.