Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)

Nr. 232 Östringen, Kirchvorplatz 1565?

Beschreibung

Wappenstein des Speyerer Bischofs Marquard von Hattstein. In einer Gartenanlage mit Lourdesgrotte am Vorplatz der kath. Pfarrkirche St. Cäcilia, in die rückwärtige Gartenmauer eingelassen. Ursprünglich an der alten Speyerischen Zehntscheuer bei der Kirche. Hochrechteckige Platte aus gelbem Sandstein; Aedikula mit Segmentbogen und Inschrifttafel in der Giebelzone; im Feld oben Reste zweier nebeneinander stehender Wappenschilde, darunter ehemals ein dritter Wappenschild (heute ganz abgewittert oder getilgt). Durch Verwitterung bis zur Unkenntlichkeit zerstört. Inschrift ergänzt nach Mone und Stocker, Bruchsal.

Maße: H. 84, B. 61, Bu. 2,5 cm.

Schriftart(en): Inschriften-Fraktur.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/5]

  1. V[on] · Gottes · Gnaden · Marquart · [er]/welter · [vnd] · bestetigter · Bischof · [zu] / Spe[yer vnd] Probst · zu · W[issenburg] / [anno dom(ini)] 1 5 [6] 5a) · /

Wappen:
Bistum Speyer, Propstei Weißenburg; (Hattstein).

Kommentar

Bischof Marquard von Hattstein regierte 1560–15811. Die Inschrift bezieht sich vermutlich auf einen Neubau der Zehntscheuer in dem seit dem 13. Jahrhundert dem Speyrer Bistum gehörigen Ort. Ähnliche Wappentafeln Speyerer Bischöfe sind in Bruchsal und Ubstadt erhalten2.

Textkritischer Apparat

  1. Mit Sicherheit erkennbar nur noch die beiden ersten Ziffern; die letzte Ziffer ist am ehesten als 5 anzusprechen, obwohl die ältere Literatur (vermutlich auf Mone fußend) 1560 angibt. Von der 6 ist noch die Rundung links erkennbar.

Anmerkungen

  1. Zur Person vgl. H. P. Mielke, Die Niederadligen von Hattstein. Wiesbaden 1977, Exkurs S. 294ff. (Veröffentlichungen d. Histor. Kommission f. Nassau 24); ferner vgl. nrr. 223, 280.
  2. Wappentafel des Bischofs Philipp von Flersheim, entstanden 1543/1552, ohne Inschrift; Abb. b. Heiligenthal Abb. 47. – Ferner vgl. nr. 329.

Nachweise

  1. KdmBaden IX 2, 294f.
  2. HS. GLA Karlsruhe N Mone 39, 156.
  3. Stocker, Bruchsal 121.

Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 232 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0023205.