Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)

Nr. 179 Ettlingen, Albgau-Museum 1542

Beschreibung

Gedenkinschrift für die Hochflut der Alb im Jahre 1542. Ehemals Kirchplatz 1, am Rathaus links von der Durchfahrt eingelassen; nach Abbruch des Gebäudes 1973 im Museum geborgen. Querrechteckige Tafel aus rotem Sandstein mit vierzeiliger Inschrift zwischen Ritzlinien, der obere Rand ehemals geschweift; links fehlt ein ca. 20 cm breites Stück (Buchstabenverlust); die Bruchstelle ist neu. Oberfläche beschädigt und weißlich verfärbt, Buchstaben mit schwarzen Farbresten.

Maße: H. 57,5, B. (Teilmaß) 117, Bu. 6,5 cm.

Schriftart(en): Inschriften-Fraktur.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/2]

  1. [Dause]nt Fvnff Hvndert Virtzig Zwey / [Brach]t Vns Der Avgst Ein Leidig Gschrey / [Am] Sechsten Tag Einer nachtzeit raicht / [Da]s Wasser Wie Der Risz Anzaigt /

Kommentar

Oben – in der Mitte der Tafel – schwach eingeritztes Steinmetzzeichen nr. 11. Die Inschrift ist ein frühes Beispiel für eine Hochwassermarke, datiert auf den 6. August 1542, 1 Uhr in der Nacht. Diese Inschriftgattung ist vor dem 18. Jahrhundert selten, was angesichts zahlreicher Beispiele aus späterer Zeit überrascht.

Die Schrift besitzt besonders kunstvoll gestaltete Versalien und ist als erste Fraktur des Bearbeitungsgebietes bemerkenswert.

Nachweise

  1. KdmBaden IX 3, 21.
  2. P. J. Schneider, Versuch einer medizinisch-statistischen Topographie von Ettlingen und dessen nächsten Umgebungen. Karlsruhe u. Baden 1818, 68.

Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 179 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0017900.