Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)

Nr. 177 Mingolsheim (Gem. Bad-Schönborn), kath. Pfarrkirche St. Lambert 1540

Beschreibung

Grabstein des Niclaus Ribell (Riebel). Außen an der Chornordwand. Rechteckplatte aus gelbem Sandstein. Die Randleiste liegt unter Putz. Im Feld oben Wappen mit Helm und Helmzier in Relief, unten Kartusche mit siebenzeiliger Inschrift zwischen Linien. Oberfläche bestoßen, Wappen und Helmzier beschädigt, die drei letzten Zeilen der Inschrift kaum leserlich; Ergänzungen nach KdmBaden IX 2, 252.

Maße: H. 155, B. 57,5, Bu. 5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis mit Bastardformen.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. ANNO · D(OMI)NI · 1 · 540 / DEN · 24 · TAGE · / NOVE · MBRI · S / STARB · NICLAVS / RIBE[LL] · FAV[T] / [Z]V · K[ISSLAWE] / DEM · GO[T · GN]ADE: /

Wappen:
Ribell (Rebmesser und sechszackiger Stern).

Kommentar

Der Verstorbene ist als Keller und Zollschreiber zu Udenheim (heute Philippsburg) für 1494 und 1499 nachweisbar; 1507 war er Faut zu Kißlau; 1521 erhielt er freien Wohnsitz zu Mingolsheim oder einem andern Ort des Speyerer Domstifts; 1537 wurde ihm eine Pension auf Lebenszeit angewiesen1.

Die Formgebung der Schrift wirkt unsicher. Die Buchstaben N und I zeigen die für die frühhumanistische Kapitalschrift charakteristische Ausbuchtung der Schäfte, das E ist jedoch nicht doppelbauchig gebildet, sondern hat die normale Kapitalis-Form.

Anmerkungen

  1. Krebs, Dienerbücher Speyer nr. 1407.

Nachweise

  1. KdmBaden IX 2, 252.

Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 177 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0017709.