Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)

Nr. 88 Kürnbach, ev. Pfarrkirche St. Michael 1489

Beschreibung

Grabstein des Bernhart I. von Sternenfels. Im Chor an der Südwand. Grabplatte aus hellgrauem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien, in der Mitte der linken Längsseite beginnend und unten im Feld in zwei Zeilen fortgeführt. In der Feldmitte Wappen mit Helm und Helmzier in Relief. Abgesehen von einem unten querlaufenden Bruch gut erhalten; Schrift schwarz gefaßt.

Maße: H. 196, B. 83, Bu. 9 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. An(n)o · D(omi)ni · M°CCCC° · lxxxviiij · / vff · die(n)stag · nach · / dem · So(n)tag · remi(ni)scere · starb · der · edel · v(n)d · vest · jv(n)ckher / ber(n)hart · vo(n) · ster(n)en / f[e]ls · des · sele · got · g(n)edj /=g · vnd · bar / m · herczig · sy · /

Datum: 17. März.

Wappen:
Sternenfels.

Kommentar

Der Verstorbene war der jüngste Sohn des Eberhart II. von Sternenfels (gest. 1465) und der Anna von Massenbach und damit einer der in Kürnbacher Urkunden häufig genannten „fünf Brüder von Sternenfels“1. Da er ohne Nachkommen blieb, legte er vor seinem Tod ein Güterverzeichnis an, in dem der Wert seines Lehens zu Kürnbach auf 5000 fl. beziffert wird.

Das Denkmal folgt dem herkömmlichen Schema des heraldischen Grabsteins. Der Erhaltungszustand ist so vorzüglich, daß bei der eng geführten Minuskel selbst Haarstriche und kalligraphische Verzierungen der Versalien erkennbar sind.

Anmerkungen

  1. Vgl. Becker, Kürnbach 24 Anm. 4, 30f., 35. – Vgl. auch nr. 85. Nach der Stammtafel bei J. P. von Helmstatt (fol. 67) soll er mit Apol von Bernhausen vermählt gewesen sein.

Nachweise

  1. KdmHessen, Amt Starkenburg, Kr. Wimpfen, 312.
  2. KdmBaden IX 1, 95.
  3. Pfaff, Heidelberg 360.
  4. Becker, Kürnbach 31 Anm. 1.

Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 88 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0008807.