Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)
Nr. 81 Gottesau (Stadt Karlsruhe), Schloß 1481
Beschreibung
Grabstein des Wilhelm von Winendal (Wiele von Winnenden). Ehemals im Bereich der Benediktiner-Klosterkirche; 1979 zusammen mit weiteren Grabplatten in Zweitverwendung im Schloß aufgefunden1. Rechteckplatte aus rotem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien; im Feld oben Allianzwappen (Ritzzeichnung).
Maße: H. 206, B. 88, Bu. 6,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
Anno · D(omi)ni · M° · cccc° · lxxxi° · / octaua · k(a)l(endas) · maija) · Obijta) · Wilhelmus · de · Winendal · Armiger · / cuius · anima · / Requiescat · in · pace · amen + /
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1481 am 24. April starb Wilhelm von Winendal, Ritter, dessen Seele in Frieden ruhen möge.
Datum: 24. April.
Wiele von Winnenden; ungedeutet (schreitender Vogel nach r., Kranch von Kirchheim?). |
Textkritischer Apparat
- Für ij hier y.
Anmerkungen
- Vgl. nrr. 11, 34, 146, 160. Die Denkmäler waren seit dem späten 16. Jahrhundert in einem kryptenartigen Raum (Kapelle?) eingelassen; vgl. Grabungsakten des Staatl. Denkmalamtes Außenstelle Karlsruhe.
- Alberti II 1069; Siebmacher VI 2 (Abgest. schwäbischer Adel) 28 u. Taf. 26. – Zu Hermann Wiele vgl. Busch-Glasschröder 537 u. Anm. 2.
- Ebd. 518.
Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 81 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0008108.
Kommentar
Nach Ausweis des Wappens stammt der Verstorbene aus dem schwäbischen Geschlecht der Wielen von Winnenden, das mit dem Speyerer Domherrn Hermann Wiele (gest. 1491) ausstarb2. Vermutlich ist er identisch mit „Wilhelmus Wielus armiger“, der 1476 als Stifter eines Seelgeräts für seine Gemahlin Anna Ungelterin im Speyerer Seelbuch verzeichnet ist3.