Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)
Nr. 72 Kürnbach, ev. Pfarrkirche St. Michael vor 1475?
Beschreibung
Grabstein eines Eberhard von Sternenfels. An der nördlichen Außenwand des Turmes; früher als Bodenplatte im Langhaus. Platte aus gelbem Sandstein mit Umschrift, im Feld Wappen mit Helm und Helmzier in Relief. Oberes Drittel verloren, an den erhaltenen Teilen der Inschrift Beschädigungen (Buchstabenverlust). Wappen bestoßen, Helm abgeschlagen.
Maße: H. 138, B. 99, Bu. 9 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
[. . . . . . . .] / [. . . . .] · nauch · sant · dorateen · tag · starb / · ebe[rh]art · von · sternen / [fels] · Rinharta) · [s]on · d[em] · got. [. . . . . .]b) /
Datum: nach dem 6. Februar.
Sternenfels. |
Textkritischer Apparat
- Oberlängen durch Putz verschmiert; trotzdem scheint Rinhart die einzige Deutungsmöglichkeit.
- Zu ergänzen vermutlich gnad oder gnedig sei.
Anmerkungen
Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 72 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0007209.
Kommentar
Die Identifizierung des Verstorbenen macht Schwierigkeiten, da die Vornamen Eberhart und Reinhart in der Familie der Sternenfels häufig wiederkehren, ein Eberhart als Sohn eines Reinhart aber bisher nicht nachgewiesen ist1. Vermutlich handelt es sich um einen in jungen Jahren verstorbenen Sohn Reinharts III (gest. nach 1483)2. Da Reinhards Sohn Georg I. (gest. 1507)3 1475 die Lehensnachfolge seines Vaters antrat und keine weiteren Söhne Reinharts erwähnt sind, müßte Eberhart zu diesem Zeitpunkt bereits tot gewesen sein.
Die Grabplatte stammt aus der gleichen Werkstatt wie der Grabstein für Reinhart III.