Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)

Nr. 68 Bretten, ev. Pfarrkirche St. Laurentius 1474

Beschreibung

Grabstein des Jodok (Jodocus) Tischinger (Ditschinger). Im Kircheninnern, an der Scheidewand, die den ehemaligen Triumphbogen vermauert; 1. Stein von links; bis 1935/36 im Boden vor der Sakristei. Rechteckplatte aus rotem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien, beginnend an der linken Langzeile. Im Mittelfeld Priester mit Kelch in flachem Relief. Oberfläche abgetreten.

Maße: H. 182,5, B. 75, Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. An(n)o · d(omi)ni · m cccclxxiiij + / obiita) · d(omi)n(u)s · iodoc(us) · / Tischingerb) · d(e) bretheim · Sabatho · ante · letare + / c(uius) · a(n)i(m)a · r(e)q(u)iescat / · in · pace · /

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1474 starb Herr Jodok Tischinger von Bretten, am Samstag vor Lätare, dessen Seele in Frieden ruhen möge.

Datum: 19. März.

Kommentar

Am 26. April 1471 vertauschte „Jodokus Tisching“, Besitzer der Pfarrpfründe zu Untergrombach, dieselbe mit Nikolaus Sturmbuhel, Inhaber der St. Johannis-Pfründe zu Salzhofen „vor der Stadt Bretten“; am 20. März 1474 wurde als Nachfolger des verstorbenen „Jodokus Ditschinger“ Bartholomäus Franck von Bretten präsentiert1.

Textkritischer Apparat

  1. Die beiden ii zu y zusammengezogen.
  2. Der Anfangsbuchstabe ist nicht eindeutig; Beuttenmüller liest „Eilchinger“, was mit der urkundlichen Überlieferung nicht in Einklang zu bringen ist. Danach kommt am ehesten ein T in Frage.

Anmerkungen

  1. R. Lossen, in: FDA NF. 11 (1910) 189; Schäfer, Quellenbuch 139 nr. 196. – Ein weiterer Grabstein eines unbekannten Geistlichen ist verschollen; vgl. Beuttenmüller Sp. 140ff., nr. 17.

Nachweise

  1. KdmBaden IX 5, 43.
  2. O. Beuttenmüller, in: Der Pfeiferturm 1935, Sp. 140, nr. 13.

Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 68 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0006805.