Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)

Nr. 43 Bretten, ev. Pfarrkirche St. Laurentius M. 15. Jh.

Beschreibung

Grabstein-Fragment der Kunigund von Ehrenberg geb. von Sickingen. An der Südseite des Langhauses in einer Nische zwischen Sakristeitür und Bach-Kapelle, 3. Stein v. l.; bis 1935/36 im Boden. Hochrechteckige Platte aus grauem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien, oben und links beschnitten; es fehlen die Kopfzeile, ein Teil der r. Langzeile sowie die gesamte 1. Langzeile. Im Mittelfeld o. r. Wappen, in der Mitte unten kleineres Wappen, beide mit geritzter Umrißlinie und Schildbild in flachem Relief.

Maße: H. 168, B. 90, Bu. 8,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Helmut Hartmann, Bechtheim [1/1]

  1. [. . . . . . . . . . / . . . . . .] xiii · uff · sant · vits · tag · ist · gestorben/die · edel · [K]onia) / [. . . . . . . . . .] /

Datum: 15. Juni.

Wappen:
Ehrenberg; Sickingen1.

Kommentar

Aufgrund der Wappen ist die Verstorbene als Kunigund von Sickingen, Tochter des Reinhard VI. (gest. 1415) und der Irmel geb. Knebel von Katzenelnbogen anzusprechen2. Sie war 1435 mit Conrad von Ehrenberg (nachweisbar 1435–1477) verheiratet3. Eine ihrer Schwestern ist ebenfalls in Bretten durch ein Grabmal vertreten4.

Die Schrift in ihrer nicht sehr schlanken Ausbildung mit relativ breiten Wortabständen und ohne Majuskel-Versalien spricht für eine Entstehung um 1450.

Textkritischer Apparat

  1. Zu ergänzen: „Koni/(gund)“.

Anmerkungen

  1. Die mittlere der fünf Kugeln des Sickingen-Wappens ausgebrochen.
  2. Zu dieser ehelichen Verbindung vgl. nr. 42.
  3. Möller AF. II Taf. 77. – Die Daten bei Humbracht (Taf. 70, 104) sind irrig.
  4. Vgl. nr. 42.

Nachweise

  1. KdmBaden IX 5, 43.
  2. O. Beuttenmüller, in: Der Pfeiferturm 1935, Nr. 9, 140; ebd. 1937, Nr. 1, 6.

Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 43 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0004308.