Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)
Nr. 42 Bretten, ev. Pfarrkirche St. Laurentius M. 15. Jh.
Beschreibung
Grabstein-Fragment einer Tochter (?) des Reinhard VI. von Sickingen und der Irmel geb. Knebel von Katzenelnbogen. An der Südseite des Langhauses in einer Nische zwischen Sakristeitür und Bach-Kapelle; 2. Stein v. l.; bis 1935/36 im Boden. Untere Hälfte einer Grabplatte aus rotem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien; im Mittelfeld die in Flachrelief angelegte Gestalt einer Frau in faltigem Gewand, zu Füßen zu beiden Seiten je ein Wappenschild. Sehr abgetreten; Schrift bis auf wenige erkennbare Reste an der r. Langseite zerstört.
Maße: H. 113, B. 114, Bu. 8 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
. . . . post · inuencio(nem) : cr(ucis) o(biit) . . . /
Übersetzung:
. . . nach Kreuzauffindung starb . . .
Datum: nach dem 3. Mai.
Sickingen; Knebel von Katzenelnbogen. |
Anmerkungen
- Humbracht Taf. 51f.; Möller AF. II Taf. 77. – Reinhard VI, 1401ff. Faut zu Heidelberg war in erster Ehe mit Elisabeth, geb. von Neipperg, in dritter Ehe mit Guta, geb. Kämmerer v. Worms, gen. v. Dalberg, verheiratet.
Nachweise
- KdmBaden IX 5, 43f.
- O. Beuttenmüller, in: Der Pfeiferturm 1935, Nr. 9, 140; ebd., 1937, Nr. 1, 6.
Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 42 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0004201.
Kommentar
Aufgrund der Wappen könnte die Verstorbene als die zweite Gemahlin des Reinhard VI. von Sickingen (gest. 1415), Irmel geb. Knebel von Katzenelnbogen, nachgewiesen 1406–1411, identifiziert werden1. Da aber von den stilistischen Kriterien her eher eine Entstehung des Steins um die Mitte des 15. Jahrhunderts in Frage kommt, ist an eine Tochter dieses Paares zu denken.