Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)
Nr. 35 Ettlingen, kath. Pfarrkirche St. Martin 1438
Beschreibung
Grabstein des Nicolaus Cuntzmann (Cuncman, Conczman) von Staffort. Außen, Nordseite, an der östlichen Stirnwand des Langhauses. Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien; im Mittelfeld Wappen mit Helm und Helmzier in Ritzzeichnung, darunter kleiner Wappenschild. Kopfzeile und 1. Langzeile oben abgetreten, Verwitterungsschäden.
Maße: H. 200, B. 95, Bu. 8,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
[Anno] d(omi)ni mi[l]e/simo q(ua)drigentesi(m)o · xxx · viii · obijt · Nicola · / · Cvncmana) · de · / Staffvrt · Die S(an)c(t)i Bartholob) · ac) /
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1438 starb Nicolaus Cuncman von Staffurt am Tage des hl. Bartholomäus.
Datum: 24. August.
Cuntzmann von Staffurt; unbekannt (zwei gekreuzte Spindeln?). |
Textkritischer Apparat
- Nach der Silbe cunc drei Punkte übereinander.
- Zu ergänzen Bartholo(maei).
- Zu ergänzen a(postoli) oder a(men).
Anmerkungen
- Das Adelsdiplom in Karlsruhe, GLA, erhalten, veröffentlicht durch Fr. v. Weech, in: Anzeiger f. d. Kunde d. deutschen Vorzeit 29 (1882) 164f.
- Kindler v. Knobloch II 412f.; Fester I nrr. 2174, 3274, 3275. – Da ein Klaus Conczmann, Vogt zu Ettlingen, 1421 Jan. 6 als „selig“ bezeichnet wurde (Fester I nr. 3252), kann der Verstorbene nicht mit diesem identisch sein; vermutlich ist er dessen gleichnamiger Sohn.
Nachweise
- KdmBaden IX 3, 36.
- K. Springer, in: Mittelbad. Kurier vom 2. 8. 1924.
Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 35 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0003506.
Kommentar
Der Verstorbene gehörte der 1392 geadelten Ettlinger Familie der Cuntzmann von Staffurt an, die sich nach der von ihr erworbenen Burg zu Staffort (Gem. Stutensee, Kr. Karlsruhe) nannte1. Vermutlich handelt es sich um Claus Cuntzman d. J., erwähnt 1404 und 1421 zusammen mit seinem Sohn Wilhelm als markgräflich badischer Diener2. Mit dem Tod Wilhelms 1466 erlosch das Geschlecht.
Die Inschrift verwendet mehrmals aus der gotischen Majuskel entlehnte Versalien (N, C, D, B).