Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)
Nr. 22 Obergrombach (Stadt Bruchsal), Burgkapelle St. Martin 14. Jh.
Beschreibung
Grabstein-Fragment des Gonbolt. Innen im Boden, die Südwestecke des Kirchsaals einnehmend. Rechteckplatte aus gelbgrauem Sandstein; an der nach W gewendeten Schmalseite einzeilige Inschrift, von Ritzlinie begleitet, welche ursprünglich wohl das Mittelfeld umzog, heute aber abgearbeitet ist. Zweitverwendung 1703; aus dieser Zeit an der nach O gewendeten Seite Wappenmedaillon und Grabschrift1.
Maße: H. 218, B. 79, Bu. 8 cm.
Schriftart(en): Gotische Majuskel.
· GONBOLT · VO ·a) /
Textkritischer Apparat
- Hochgestellte Kürzungen für GONBOLT(VS) · VO(N) · sind durch Beschädigung der Oberkante verloren gegangen.
Anmerkungen
- Es handelt sich um die Grabschrift des am 13. Dezember 1703 verstorbenen bischöflich speyerischen Kellers zu Obergrombach, Johann Rudolf Castorph; vgl. KdmBaden IX 2, 268.
- Vgl. E. Förstemann, Altdeutsches Namenbuch I. Hildesheim 1966, 234.
Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 22 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0002209.
Kommentar
Offensichtlich wurde die Platte 1703 seitlich beschnitten und ihre Oberfläche weitgehend abgemeißelt. Der einwandfrei lesbare Name Gonbolt ist in dieser Form nicht nachweisbar, jedoch klingt er an Gombald (Gombold) oder Gundobald an2.
Die breit proportionierte Schrift entspricht der üblichen Formgebung des 14. Jahrhunderts; für eine engere zeitliche Eingrenzung fehlen Kriterien.