Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)
Nr. 9 Blankenloch (Gem. Stutensee), ev. Pfarrkirche St. Michael 1366
Beschreibung
Grabstein des Crafto von Gamburg. Im Chor an der Südwand. Rechteckplatte aus rotem Sandstein mit Umschrift an drei Seiten; in dem von Ritzlinie umzogenen Feld oben Wappen mit Helm und Helmzier in Relief, unten gestürzter Wappenschild. Oberfläche abgetreten.
Maße: H. 180, B. 72, Bu. 6,2–7 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
. anno . d(omi)ni m° . / c° . c° . c° . lx°v°i°. Obiit . crafto de. Ganburg. / armig(er) /
Gamburg; unbekannt (Sparren). |
Anmerkungen
- Das vorliegende Denkmal widerlegt die Behauptung, das Geschlecht sei gegen Ende des 13. Jh. ausgestorben; so Handb. d. Hist. Stätten 6 (Baden-Württemberg) 198. Nach Kindler (I 423) sind mehrere Angehörige der Familie mit dem Vornamen Kraft oder Crafto nachweisbar.
- Wappen: weißer Sparren in blauem Feld, in der Höhe roter Nagel; vgl. nr. 35.
Nachweise
- KdmBaden IX 5, 41 u. Abb. 27.
Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 9 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0000903.
Kommentar
Das Geschlecht des Verstorbenen war in Gamburg a. d. Tauber (Gem. Werbach, Main-Tauber-Kreis) ansässig1. Das gestürzte Wappen ist nicht mit Sicherheit zu identifizieren. Naheliegend wäre die Verbindung mit dem Sparrenwappen der in Blankenloch begüterten Conzmann von Staffurt2, aber deren Wappenbriefverleihung erfolgte erst 1392.
Das Denkmal ist als frühestes Beispiel für die Verwendung der gotischen Minuskel im Bearbeitungsgebiet bemerkenswert. Die Ausführung erscheint noch unsicher; die Buchstaben sind von unterschiedlicher Größe und stehen nicht korrekt in der Zeile.