Inschriftenkatalog: Stadt Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 250† Kollegienkirche 1640

Beschreibung

Grabstein der Dorothea Susanna Fomann; 1937 im Schiff freigelegt (Grab Nr. 17), die oberste Schicht teilweise abgeblättert; 1945 vernichtet. Rechteckige Alabasterplatte mit Umschrift (A) auf dem Rahmen; im Mittelfeld oben in einem von rotem Schweifband gerahmten Rund auf goldenem Grund mit roten Bügeln das Wappen; darunter Is. (B) in einem von Ohrmuschelwerk umrahmten, vorgewölbten Oval.

Maße: H.: 170 cm; B.: 85 cm.

Schriftart(en): Kapitalis, golden ausgelegt, auf schwarzem Grund.

TLDA Erfurt, TI755C5 (Wolfgang Wennig) [1/1]

  1. A

    [DOROTHEA SVS]ANNA ORTHOLPHI FOMANNI / SECUNDI I(URIS)C(ONSUL)TI ET PROFESSORIS [PUBLICI VXOR CHARI]SSIMA DOMINICI ARVMAEI I(URIS)C(ONSUL)TI ET / ORDIN(ARII) [FI]LIA SUAVISSIMA HEIC JENAE XIV. JAN(UARII) / A(NNO) O(RBIS) R(EDEMPTI) CIƆ IƆCVII. NATA [ET A TENERIS OMNI MULIEBRIUM VIRTUTUM GENERE EDUCATA]

  2. B

    QVUM IN MATRIMONIO / OCTIES MATER FACTA / ANNOS FERE XVII. EXPLE(VI)SSET / IN DOMINO PLACIDE OBDORMIVIT / XII AUGUSTI ANNO CIƆ IƆ C XL / LIBERIS SUPERSTITIBUS SEX / ARDENS SUI DESIDERIUM / RELINQUENS, QUI, UT / AMORIS ET HONORIS / INDICIUM FACERENT / B(EATAE) MATRI HOC EREXERUNT / MONUMENTUM.

Übersetzung:

Dorothea Susanna, die teuerste Gattin des Rechtsgelehrten und öffentlichen Professors Ortolph Fornann d. J. und die liebste Tochter des Rechtsgelehrten und Ordinarius Dominikus Arumaeus, hier zu Jena am 14. Januar im Jahre seit der Erlösung der Welt 1607 geboren und von zartem Alter an in jeder Art weiblicher Tugenden erzogen; – ist, nachdem sie in ihrer Ehe achtfache Mutter geworden ist und fast 17 Jahre (ihrer Ehe) erfüllt hatte, im Herren sanft entschlafen am 12. August im Jahre 1640, wobei sie ihren sechs hinterbliebenen Kindern eine brennende Sehnsucht zurückließ, die, um ein Zeichen ihrer Liebe und Ehrerbietung zu setzen, ihrer seligen Mutter dieses Denkmal errichtet haben.

Wappen:
Arumaeus.1)

Kommentar

Nach kurzer Ehe mit Margaretha verw. Hilliger2) heiratete Ortolph Fomann d. J. (vgl. Nr. 251) im Jahre 1623 Dorothea Susanna Arumaeus, die Tochter seines Kollegen Dominikus Arumaeus.3) Der Grabstein gehört zur Gruppe der „jüngeren Fomanngrabsteine“.

Anmerkungen

  1. Nach Wennig: in Grün drei goldene Ähren; Helm: ein nach re. gewendeter Löwe mit ausgeschlagener Zunge (nicht nachgewiesen; Arumaeus; vgl. Beier, q. 15, 609).
  2. Zu Margaretha Horn, verw. Hilliger, vgl. Nr. 207.
  3. Dominikus Arumaeus, geboren 1579 in Leeuwarden; stud. Oxford und Rostock; 1600 Dr. iur.; 1602 Prof. iur. Jena; Beisitzer am Hofgericht; Erbherr auf Lobeda und Göschwitz/b. Jena; 1634 Ordinarius fac. iur. Jena; gestorben 24. Februar (vgl. Schmeizel (1908), Anm. 77) 1637 in Lobeda.

Nachweise

  1. Beier, q. 15, 609.
  2. Sagittarius 1720, 25.
  3. Wennig, Verzeichnis 1937, II Nr. 8.
  4. Vgl. Beier 1681, 289.
  5. Koch 1977, 296, Abb. 63.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 250† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0025003.