Inschriftenkatalog: Stadt Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 33: Stadt Jena (1992)

Nr. 235† Kollegienkirche 1634

Beschreibung

Grabstein des Johann Suevius; 1937 im Schiff freigelegt (Grab Nr. 32), doch war die Is. bis zur Unlesbarkeit zerstört. 1945 vernichtet. Rechteckige Alabasterplatte, bemalt, mit Umschrift (A) auf dem Rahmen; auf der Mitteltafel drei ovale Felder, Is.(B) im oberen, Is.(C) im unteren; im mittleren zwei Wappen.

Nach Sagittarius und Beier.

Maße: H.: 184 cm; B.: 104 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    TVMVLVS IOHANNIS SUEVII MISNICI, VTRIVSQ(VE) IVRIS ET PHIL(OSOPHIAE) D(OCTORIS) ANTECESSOR(IS) IN HAC VNIVERSITATE MERITISSIMI, CURIA PROVINCIALIS:a) SCABINATVS ADSESSOR(IS) GRAVISSIMI. CONSILIARII SAX(ONICI) FIDELISS(IMI) NATI ANNAEB(ERGAE) M D LXIV. MOR(TVI) IEN(AE) M DC XXXIV.

  2. Bb)

    D(EO) S(ACRVM.)/HIC IVSSV REX SVMME TVO MEA / LANGVIDVS OSSAPONO, TVI REPETIT SPIRITVS ASTRA / THRONI.HOC SATIS EST VOTOQVE MEO / SVBLIMIVS OMNIQVOD VIDEANT OCVLI QVEM / PRIVS ALMA FIDES.

  3. Cc)

    ABSTERGET DEUS OMNEM LACRUMAM AB OCULIS EORUM, ET MORS ULTRA NON ERIT, NEQ(UE) LUCTUS, NEQ(UE) CLAMOR, NEQ(UE) DOLOR ERIT ULTRA, QUIA PRIMA ABIERUNT.d)

    P(OSUERUNT) PERPETVAE DEFVNCTI DESIDERATISSIMIe) MEMORIAE AC FAMAE HAEREDES.

Übersetzung:

Grab des Johann Suevius aus dem Meißnischen, Doktor beider Rechte und der Philosophie, hochverdienter Professor der Rechte an dieser Universität, hochwürdiger Beisitzer am Hofgericht und am Schöppenstuhl, getreuester Sächsischer Rat, geboren zu Annaberg 1564, gestorben zu Jena 1634. – Gott geweiht! Müde lege ich auf deinen Befehl, höchster König, meine Glieder hierher, mein Geist kehrt wieder zurück zu den Sternen deines Thrones. Dies ist schon genug, und alle meine Wünsche überträfe es, wenn meine Augen den sehen könnten, den bisher nur der segenspendende Glaube sah. – Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. – (Dieses Denkmal) haben zum ewigen Gedenken an den unvergessenen Toten und zu seinem Ruhm errichtet die Erben.

Wappen:
Suevius, Fomann.1)

Kommentar

Johann Suevius,2) 1564 in Annaberg geboren, war zwischen 1605/16 und 1621/34 Prof. iur. in Jena. Er war verheiratet mit Christina Fomann.3)

Textkritischer Apparat

  1. et Beier.
  2. zwei elegische Distichen.
  3. Nur von Beier in Minuskeln überliefert.
  4. Apc 21,4.
  5. desideratissimae Beier.

Anmerkungen

  1. Li.: Nach links gewendeter Vogel auf einem Aststück; Helm: ein Armbrustpfeil vor offenem Flug (nicht nachgewiesen; Suevius). – Re.: ThüA 55, Taf. 43 (Fomann).
  2. Johann Suevius, geboren 1564 in Annaberg; 1584 stud. Leipzig; 1590 Bacc. phil., 1593 Mag. phil. Leipzig; stud. Wittenberg; 1604 Lic. iur. Leipzig; 1605 Prof. iur. Jena; 1606 Dr. iur. Leipzig; 1608 Assessor am Hofgericht Jena; 1616 Hofrat und Konsistorialpräsident Altenburg; 1621 Rückkehr nach Jena in die alten Ämter; gestorben 13. Dezember 1634 in Jena.
  3. Zu Christina Fomann, vgl. Nr. 116 Anm. 5.

Nachweise

  1. Beier, q.15, 615–616.
  2. Sagittarius 1720, 21–22.
  3. H. Koch, Johann Suevius, in: AuN 6, 1934–1936, 89.
  4. Vgl. Beier 1681, 290.
  5. Wennig, Verzeichnis 1937, II Nr. 14.
  6. Koch 1977, 297.
  7. Wahl/Wennig 1987, 223.

Zitierhinweis:
DI 33, Stadt Jena, Nr. 235† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005k0023506.