Die Inschriften der Stadt Jena bis 1650

Vorwort

Mit den Inschriften der Stadt Jena bis 1650 werden die epigraphischen Zeugnisse eines Territoriums vorgelegt, dessen geistig-kulturelle Entwicklung maßgeblich durch die im Gefolge der Reformation gegründete Universität bestimmt ist.

Die Aufnahme der Inschriften geschah in den Jahren 1980 bis 1983; die spätere Literatur wurde bis zum Erscheinungsjahr 1990 berücksichtigt. Als obere zeitliche Grenze war das Jahr 1700 festgelegt; hinzu kamen die wenigen erhaltenen lateinischen Inschriften bis zum Jahre 1750. In dieser Form wurde die Sammlung 1983 an der Sektion Altertumswissenschaften der FriedrichSchiller-Universität Jena als Diplomarbeit angenommen. Im Rahmen ihrer 1986 abgeschlossenen Dissertation hat L. Hallof dieses Material umfassender auszuwerten gesucht. Auf diese Arbeit gründet sich die Einleitung zu der vorliegenden Edition. Das Manuskript wurde 1987 fertiggestellt, zu einer Zeit, da das Unternehmen der DI in der ehemaligen DDR liquidiert war. Sic ingenia studiaque oppresseris facilius quam revocaveris (Tacitus, Agr. 3,1).

In Anbetracht der hohen Verluste unter den originalen Inschriftträgern infolge des Zweiten Weltkrieges haben wir alle erreichbaren Abbildungen heute verlorener Steine in den Tafelteil aufgenommen. Von den noch in situ erhaltenen Inschriften sind sämtlich neue Photographien angefertigt worden. Wir bedauern es, daß der Band hinter dem zurückbleiben muß, was in jüngster Zeit an Vereinheitlichung bei der Herausgabe der DI erreicht worden ist.

Ohne die Autorität einer das epigraphische Corpus fördernden Institution und ganz auf eigene Mittel angewiesen, bekennen wir dankbar vielfache Hilfe bei der Aufnahme der Denkmäler und der Aufarbeitung der Literatur. Unser Dank gilt den Mitarbeitern der Handschriftenabteilung, des Archivs und der Kustodie der Friedrich-Schiller-Universität; des Stadtmuseums Jena; des ev.- luth. Stadtkirchenamtes Jena; den Herren Dr. habil. W. Trillitzsch (†) und Dr. M. Simon, Institut für Altertumswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität; Herrn Pf. H. Baldeweg; Frau Dr. I. Lehmann (†) sowie Herrn Dr. O. Mühlmann, Nürnberg (†). Für vielfältige Unterstützung sind wir Herrn Dr. J. Hallof verpflichtet. Herzlicher Dank gebührt Frau R. Helfrich, Jena, und Frau G. Schröder, Berlin, für die Herstellung der Photographien. Aus dem Nachlaß W. Wennig stellte uns Herr Dr. V. Wahl, Weimar, das die Jenaer Inschriften betreffende Material zur Verfügung. Im Institut für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Erfurt, durften wir das Photo- und Zeitungsarchiv einsehen und haben Kopien der Originalphotos von 1937 erhalten, wofür herzlich gedankt sei. Prof. Dr. habil. E. Schubert, Halle, setzte mit seinen Editionen der Naumburger und Merseburger Inschriften auch für die vorliegende Sammlung Maßstäbe. Mit dem in Vorbereitung befindlichen Corpus der Inschriften des Landkreises Jena wollen wir in hoffentlich nicht allzuferner Zeit an das von ihm bearbeitete Territorium des Landkreises Naumburg anschließen. Ganz besonderen Dank schulden wir Prof. Dr. G. Steiger (†), der die Arbeit von Anbeginn an mit fördernden Hinweisen und wohlwollender Ermunterung unterstützt hat.

Das Jahr 1650 als die anerkannte obere Zeitgrenze der DI erscheint für das Jenaer Material [Druckseite X] problematisch, weil dadurch ein lebendiger, bis in das 18. Jh. reichender Strom der epigraphischen Überlieferung willkürlich unterbrochen wird. Wir hoffen, nach dem Vorbild von F. Arens die Inschriften bis zum Jahre 1800 als ein separates Corpus demnächst vorlegen zu können.

Berlin, Juli 1991
Luise und Klaus Hallof

Zitationshinweis:

DI 33, Stadt Jena, Vorwort (Luise und Klaus Hallof), in: inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005e002.