Die Inschriften der Stadt Jena bis 1650

1. Vorbemerkungen und Benutzungshinweise

Die Sammlung der Inschriften der Stadt Jena umfaßt die epigraphischen Zeugnisse von den frühesten Anfängen bis, der Konzeption der DI entsprechend, zum Jahre 1650, die sich im Gebiet der mittelalterlichen Stadt und ihrer unmittelbaren Vorstädte befinden bzw. befanden. Dabei wurden auch die nicht mehr erhaltenen Inschriften, soweit diese ihrem Wortlaut nach aus der Literatur bzw. der handschriftlichen Überlieferung bekannt sind, möglichst vollständig berücksichtigt. Ausgeschlossen blieben die Aufschriften auf den knapp 300 Professoren- und Fürstenbildnissen im Besitz der Friedrich-Schiller Universität, von denen 76 vor 1650 entstanden sind, da sie als geschlossene Sammlung bereits gesondert bearbeitet wurden.1)

Die Inschriften sind nach den neuen Editionsgrundsätzen von 19782) katalogisiert, d. h. chronologisch geordnet und fortlaufend numeriert. Die Kopfzeile enthält laufende Nummer, Standortangabe und Entstehungsjahr, das aber nur in wenigen Fällen im Text der Inschrift selbst genannt wird; zumeist ist es die letzte auf dem Inschriftträger ausgeschriebene Jahreszahl. Ist das Jahr der Entstehung in Klammern eingeschlossen, so ist es anderen Quellen entnommen; darüber informiert der Kommentar. Unsichere Datierungen sind mit Fragezeichen versehen. Undatierte Inschriften stehen nach den datierbaren Inschriften der Periode, in die sie sich zeitlich fixieren lassen. Verlorene Inschriften sind mit einem Kreuz neben der laufenden Nummer gekennzeichnet. Der anschließende Katalogtext enthält: Angaben über den Inschriftträger, bei Grabsteinen die Namen des oder der Verstorbenen; genauer Standort; Geschichte des Inschriftträgers; Beschreibung und knappe Ikonographie; Material und Besonderheiten. Es folgen Angaben zu Ort und Anbringung der Inschriften selbst, wobei mehrere Texte auf einem Objekt mit (A), (B), (C) usw. unterschieden sind. Schließlich wird der Erhaltungszustand des Objektes und vor allem der Inschrift vermerkt.

Die folgende Zeile umfaßt: Abmessungen des Inschriftträgers, Buchstabenhöhe (maßgebend der Buchstabe N/n), Schrifttyp und Angaben zur Technik, in der die Inschrift angebracht ist. Sind die Buchstaben in den Stein eingetieft, wird dies nicht besonders erwähnt.

Es folgt die genaue Wiedergabe der Inschrift mit Auflösung der Kürzungen in runden ( ), Ergänzungen in eckigen [ ], späteren Einfügungen sowie Hinzufügungen in spitzen < > sowie Tilgungen durch die Herausgeber in geschweiften { } Klammern gekennzeichnet. Ligaturen werden [Druckseite XII] vermerkt. Die Kürzungszeichen fallen weg. Zeilentrennung wird bei den erhaltenen Inschriften durch / angegeben, bei den nicht erhaltenen nur dort, wo sich das Original rekonstruieren läßt. Verse erscheinen als solche im Druck, selbst wenn sie auf dem Stein anders abgeteilt sind. Bei lateinischen Texten wird eine Übersetzung beigegeben. Ferner sind die vorkommenden Wappen nachgewiesen3) bzw. blasoniert, wenn sie unbekannt sind. Datierungen nach mittelalterlichem Festkalender werden aufgelöst.

Der kritische Apparat weist in den Buchstabenanmerkungen auf abweichende, fragliche oder ergänzte Stellen und Lesungen, auf orthographische Besonderheiten oder Fehler im Text der Inschrift hin. Hier erfolgt auch die Bestimmung der Metren und der Nachweis von Zitaten. Der Kommentar zur Inschrift und zum Inschriftträger gibt Auskunft über Datierungsfragen, über Stifter und Künstler, Sachen, Bauten, historische Ereignisse und die genannten Personen. Den cives academici und vor allem den Professoren ist unter Benutzung von Materialien des Universitätsarchivs Jena4) jeweils ein kurzer Abriß ihrer akademischen Karriere beigegeben worden. Die anschließenden Ziffernanmerkungen geben Quellen- und Literaturnachweise sowie zusätzliche Erläuterungen zur gesamten Edition der jeweiligen Inschrift, d. h. zu Beschreibung und Kommentar.

Abschließend werden möglichst umfassend die Quellen und Publikationen zeitlich geordnet aufgeführt, in denen die Inschrift schon einmal vollständige oder teilweise Wiedergabe fand, und die Abbildungen in der Literatur nachgewiesen.

Das Register berücksichtigt die wichtigsten Daten für die Auswertung der Inschriften, die nach ihrer laufenden Nummer zitiert sind. Der starken akademischen Orientierung des Jenaer Materials entsprechend ist dabei der Gebrauch der lateinischen Sprache stärker erfaßt worden. Im Tafelteil am Ende des Buches sind die Abbildungen im wesentlichen chronologisch angeordnet.

Zitationshinweis:

DI 33, Stadt Jena, Einleitung, 1. Vorbemerkungen und Benutzungshinweise (Luise und Klaus Hallof), in: inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di033b005e002.

  1. 1. L. und K. Hallof, Die lateinischen Inschriften auf den Jenaer Professorenbildnissen, Jena 1980, 1982 (Typoskript, Kustodie der Friedrich-Schiller-Universität). – Zur Bildnissammlung vgl. B. Oehme, Jenaer Professoren im Bildnis. Gemälde aus 425 Jahren Universitätsgeschichte (1548/58–1983), Jena 1983, mit Katalog S. 71–103. »
  2. 2. Vgl. DI XVIII, S. IX. »
  3. 3. Der Nachweis erfolgt in den Siebmacher'schen Wappenbüchern; die einzelnen Stellen werden zitiert nach H. Jäger-Sunstenau, General-Index zu den Siebmacher'schen Wappenbüchern 1605–1961, Graz 1964. »
  4. 4. Vor allem wurde benutzt: F. Stier, Lebensskizzen der Jenaer Professoren 1558–1958 (Typoskript, Archiv der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Bestand 8 C 84/1, 1958); daneben Koch 1931b. Die Benutzung beider Arbeiten ist im folgenden nicht mehr speziell ausgewiesen. »