Inschriftenkatalog: Landkreis Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 39: Landkreis Jena (1995)

Nr. 301 Frauenprießnitz, Pfarrarchiv 1629

Beschreibung

Inschriften auf silberner, vergoldeter Hostienbüchse. Auf der Oberseite des Deckels graviertes Kruzifix auf breitem Kreuz im Strahlenkranz, auf dem Kreuzbalken der Titulus (A), zu Füßen des Kreuzstammes ein Kelch; am Rand umlaufend Inschrift (B); an der Schmalseite des Deckels außen Inschrift (C); auf der Innenseite des Deckels eingraviertes Wappen im Tulpenkranz, über dem Wappen Initialen (D), von der Helmzier unterbrochen; auf der Unterseite der Büchse Jahreszahl (E).

Maße: H. 4,9 cm; Dm. 7 cm; Bu. 0,4 cm (C, D), 0,4–0,5 cm (B), 0,2 cm (A), 0,3–0,5 cm (E).

Schriftart(en): Kapitalis, in (B) Fraktur, eingraviert (zumeist doppelstrichig).

SAW Leipzig, Inschriftenkommission (Luise u. Klaus Hallof) [1/2]

  1. A1)

    INRI

  2. B2)

    a) Ich bin das Brott des Lebns Wer von Mier Isset wirdt Lebn : Matth(aei): 26

  3. C3)

    ALSO ∙ HAT ∙ GOD ∙ DIE ∙ WELD . GELIPE∙T ∙ DAS ∙ ER ∙ SEIN ∙ EINGEBORN ∙ SOHN ∙ GAP ∙

  4. D

    ∙ A(NNA) ∙ F(REIIN) ∙ G(EBORENE) ∙ ∙ S(CHENKIN) ∙ ∙ Z(V) ∙ T(AVTEN)∙B(URG)

  5. E

    A(nn)o 1629.

Wappen:
Schenk zu Tautenburg.4)

Kommentar

Als Stifterin der Hostiendose kann mit Hilfe der Initialen – wenngleich bei deren Auflösung noch Unsicherheiten bleiben5) – und der Datierung Anna Schenkin zu Tautenburg, eine Schwester des Burkhard Schenk (vgl. Nr. 262) bestimmt werden; sie überlebte nicht nur ihren Bruder, sondern auch ihren Neffen Christian, den letzten der Thüringer Schenken von Tautenburg (vgl. Nr. 328), und starb 1645 im Alter von 82 Jahren.6)

Textkritischer Apparat

  1. Ranke.

Anmerkungen

  1. Io. 19,19.
  2. Vielmehr Joh. 6,35 und 6,51; Matth. 26,26 stehen die Einsetzungsworte des Abendmahles.
  3. Joh. 3,16.
  4. PrA 146, Taf. 96 (Schenk zu Tautenburg).
  5. Vgl. die Initialen des Burkhard Schenk in Nr. 261. Störend ist das G(EBORENE) zwischen den beiden Adelstiteln F(REIIN) und S(CHENKIN), zumal ein ausdrücklicher Hinweis auf den Geburtstitel bei einer Unverheirateten überflüssig erscheint. Kaum richtig ist F(REI)G(RÄFIN) o. ä.
  6. Vgl. Europäische Stammtafeln, N.F. Bd. VIII, Taf. 144: Anna, geb. 1563, gest. am 18. April 1645. Sie war nicht verheiratet.

Nachweise

  1. BuKTh I (Jena), 1888, 51.

Zitierhinweis:
DI 39, Landkreis Jena, Nr. 301 (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di039b006k0030101.