Inschriftenkatalog: Landkreis Jena

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 39: Landkreis Jena (1995)

Nr. 246† Reinstädt, Dorfkirche St. Michaelis 1600

Beschreibung

Grabplatte des (7) Eckart von der Pforten, ehemals auf der Empore, zu Beginn des 20. Jh. verlorengegangen.1) Rechteckige Platte mit Bildnis des Verstorbenen in Rüstung vor einer Nische, in der Rechten einen Kommandostab haltend; an den Ecken vier Ahnenwappen.2) Umschrift „zum Theil verstümmelt und verbaut“.

Nach BuKTh.

  1. – – – DER PFORD ZV REINSTET DEM GOTT GNADE. AMEN.

Wappen:
(unten links) Kochberg.3)

Kommentar

Lehfeldt bezog das Denkmal, wenn auch zweifelnd, auf (6) Joachim von der Pforten, dessen Grabplatte (Nr. 175) ebenfalls links unten das Wappen von Kochberg aufweist.4) Die Existenz zweier Grabplatten für ein und dieselbe Person ist jedoch auszuschließen, und so nahm schon Kießkalt an, daß es sich entweder um einen Bruder des Joachim – ein solcher hat aber auf Reinstädt nicht gesessen – oder um einen seiner Söhne handeln muß.5) In Betracht kommt einzig (7) Eckard von der Pforten, da dessen Bruder (8) Friedrich auf Uhlstedt eine Grabplatte in der Kirche von Gumperda (Nr. 291) hat. Eckart starb im Frühjahr 1600.6)

Anmerkungen

  1. Kießkalt 1914, 18: „Bei meinem Besuche in Reinstädt im Herbste 1913 erfuhr ich, daß das ... Denkmal des angeblichen Joachim von der Pforten ... gelegentlich der Kirchenausbesserung im Jahre 1912 vollends zugrunde gegangen sei.“
  2. In der Nachzeichnung in den BuKTh Kahla, 154, ist nur ein Wappen, unten links, angegeben.
  3. SaA 87, Taf. 55 (Kochberg).
  4. Die Ziffern vor den Namen weisen auf die bei Nr. 175 angegebene Stammfolge.
  5. Diese Annahme entspricht der üblicheren Anordnung von vier Ahnenwappen auf Grabplatten, wonach unten links das der Mutter des Vaters steht. Die Ahnenreihe ist demnach (vgl. Nr. 278):
    1. Eckart und Friedrich von der Pforten.
    2. Joachim von der Pforten, vgl. Nr. 175.
    3. Barbara von Hopfgarten.
    4. Heinrich von der Pforten.
    5. Anna von Kochberg.
    6. von Hopfgarten.
    7. von Tettau.
  6. Nach Löbe 1891, 664 am 19. April; nach Koch 1941b, Nr. 1234 am 7. März 1600.

Nachweise

  1. BuKTh III (Kahla), 1888, 156.
  2. Kießkalt 1914, 7–8 Nr. 34.
  3. Vgl. Fischer, Bd. 4, 29 Nrr. 68 und 69.

Zitierhinweis:
DI 39, Landkreis Jena, Nr. 246† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di039b006k0024603.