Inschriftenkatalog: Landkreis Jena
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 39: Landkreis Jena (1995)
Nr. 201 Lobeda, Stadtkirche St. Petri 1582?
Beschreibung
Inschrift auf einem Gemälde an der Nordwand des Kirchenschiffes, unter der Empore. Öl auf Holz. Dargestellt ist Orpheus, auf der Harfe spielend, umgeben von zahlreichen Tieren (darunter ein Einhorn) in gebirgiger Landschaft; unten eine weiße, rot gerahmte Tafel (H. 10,7 cm; B. 38,5 cm) mit gereimter Inschrift links (A) und Namen rechts (B).
Maße: H. 71 cm; B. 75 cm (mit Rahmen: H. 90 cm; B. 93,5 cm); Bu. 1,2–2,0 cm.
Schriftart(en): Fraktur, schwarz auf weißem Grund.
- A
Orpheus die harpffen schlechta) zu mal /Vnd singt auch mit lieblichen schal / dem horen zu baum thier vnd stein / Wer wolt der Music nicht holt sein /
- B
Tobias heuglin / pfarher
Versmaß: Knittelverse, jeweils der zweite eingerückt (A).
Textkritischer Apparat
- = „schlägt“.
Anmerkungen
- Tobias Heuglin (vgl. Koch 1941a, 118–122; Unterlagen der Thüringer Pfarrerkartei [nach frdl. Auskunft von M. Kaiser]), FS 1562 stud. Jena (Matrikel Jena, 1, 156); 1570 Diakon in Orlamünde; 1573 als Flaccianer des Amtes enthoben (vgl. R. Herrmann, in: ZVThGA 30 (N.F. 22), 1914, 143); Diakon in Lobeda; 1578 nach dem Tod des Vaters Pf. in Lobeda; gest. 1593 in Lobeda.
Nachweise
- BuKTh I (Jena), 1888, 174.
- Bergner 1897, 326.
- Koch 1941a, 122.
Zitierhinweis:
DI 39, Landkreis Jena, Nr. 201 (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di039b006k0020105.
Kommentar
Das Gemälde, von dem gleichen unbekannten Maler geschaffen wie die Gedächtnisbilder Nrr. 199 (datiert 1582) und 200 (ebenfalls mit Datum 1582), wird wohl gemeinsam mit den beiden anderen Tafeln entstanden sein, obgleich der Pfarrer Tobias Heuglin1) bis 1593, bis zu seinem Tode, in Lobeda im Amt war. Es ist sowohl in der Darstellung als auch in der Aussage der Inschrift gleich merkwürdig.