Inschriftenkatalog: Landkreis Jena
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 39: Landkreis Jena (1995)
Nr. 195 Altengönna, Dorfkirche nach 1581
Beschreibung
Grabplatte des Caspar von Holzfeld, zur Zeit (1990) an der Nordwand, hinter dem Altar, abgestellt. Achteckige Platte aus Alabaster („Jenaer Marmor“), von einem breiten Rahmen umgeben, der zwischen wülstigen Rändern die Inschrift, beginnend in der Mitte der linken Seite, trägt; im Bildfeld Kreuz, der Kreuzstamm oben belegt mit dem Wappen. Inschrift an der linken Seite verloschen.
Maße: H. 150 cm; B. 78 cm (die gebrochenen Kanten: 40 cm); D. 12–12,5 cm; Bu. 3,5–4 cm.
Schriftart(en): Kapitalis, erhaben.
– – – A.VG... / [CA]S[P]AR AB / HO[LZ]=FELDa) / D[O]MINVS / IN WILLENBVRG ORDINIS TEVTONICI / COMMANT/ATOR IN LEES[T]/E[N – – – / – – –
Übersetzung:
... [starb] Caspar von Holzfeld, Herr in Willenburg, Komtur des Deutschen Ordens in Lehesten, ...
nicht nachgewiesen.1) |
Textkritischer Apparat
- HOLZ-FELD Lehfeldt, Bergner; HATZFELD von Sommerlad ohne Autopsie des Steines konjiziert.
Anmerkungen
- Kreuz; Helm: gekrönte Figur zwischen offenem Flug. Alle Belege in den Siebmacherschen Wappenbüchern zeigen für Hatzfeld als Stammwappen eine Wolfsangel.
- Sommerlad 1931, 212.
- So aber Mühlmann 1954, 4.
- Martin 1904, 101.
- Ein Wappen Holzfeld ist in den Siebmacherschen Wappenbüchern nicht enthalten.
Nachweise
- BuKTh I (Jena), 1888, 4.
- Bergner 1897, 319.
- Sommerlad 1931, 212.
- Vgl. Mühlmann 1954, 4.
Zitierhinweis:
DI 39, Landkreis Jena, Nr. 195 (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di039b006k0019507.
Kommentar
Caspar von Holzfeld ist als Hauskomtur in Zwätzen von 1577 bis 1579 bezeugt,2) nicht aber 1579 gestorben.3) Als Hauskomtur unterstanden ihm die seit 1502 zu einer Kommende zusammengefaßten Dörfer Lehesten, Altengönna und Rödigen. 1581 tritt „Caspar von Hatzfeld zu Zwätzen“ als Pate in Reinstädt auf.4) Nach Ausweis des Wappens gehört der Verstorbene nicht zu dem später in den Grafenstand erhobenen Adelsgeschlecht derer von Hatzfeld; der Widerspruch zwischen den Urkunden, die einheitlich den Namen Hatzfeld überliefern, und der Inschrift, die HO[LZ]FELD hat, läßt sich nicht klären.5)