Inschriftenkatalog: Landkreis Jena
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 39: Landkreis Jena (1995)
Nr. 67 Ziegenhain, Wallfahrtskirche 1490/99
Beschreibung
Grabplatte des ..... Aulich, im Fußboden des Chores, vor der Altarstufe; im Jahre 1992 gehoben und im Altarraum aufgestellt. Rechteckige Platte aus Kalkstein, in der Mitte Ritzzeichnung des Verstorbenen in geistlicher Tracht; Umschrift auf ca. 15 cm breitem Rand, links oben beginnend. Die Platte ist stark verwittert, Buchstaben durch Zement verschmiert; der Stein wird im oberen Teil durch den Emporenpfeiler verdeckt und ist am rechten Rand beschnitten.
Maße: H. ca. 160 cm (Bildfeld: H. 130 cm; B. 58 cm); Bu. ca. 10 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel, flach ausgehauen; Worttrennung durch Quadrangeln.
Anno ∙ d(omi)ni ∙ 1 ∙ 4 ∙ 9 [∙ . ∙] / – – – die(?) – – – o(biit)a) – – –/n(us)b) ∙ aulich ∙ hic / – – – sepultus ∙ de(m) ∙ got ∙ ge(nade) ∙
Textkritischer Apparat
- Die ganze Zeile sehr unsicher.
- n9 oder u9 [= v(us)].
Anmerkungen
- Sonst nur noch Nr. 58.
- DI 33 (Jena), Nr. 57.
- Wiedeburg 1784, 55. Zur Marienkapelle in Ziegenhain, vgl. Mühlmann 1981a, 181–182.
Nachweise
- Vgl. Mühlmann 1981a, 194 Anm. 38.
Zitierhinweis:
DI 39, Landkreis Jena, Nr. 67 (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di039b006k0006701.
Kommentar
Die letzte Ziffer der Jahreszahl fehlt, die 9 davor ist eindeutig. Ein Geistlicher namens Aulich ist urkundlich nicht überliefert. Ungewöhnlich für die vorreformatorischen Inschriften im Lkrs. Jena ist die Erwähnung der Sepultur.1) Eine deutsche Invokation am Schluß einer lateinischen Grabinschrift findet sich auch auf einem Grabstein von 1523 in Jena.2) Der Grabstein stammt ebenso aus dem dreischiffigen, nur in den Mauern stehenden Langhaus, das in der frühen Literatur oft für die eigentliche Wallfahrtskapelle angesehen wurde,3) wie der neben ihm liegende von 1503 (Nr. 96).