Inschriftenkatalog: Landkreis Jena
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 39: Landkreis Jena (1995)
Nr. 32 Zwabitz, Dorfkirche 1427
Beschreibung
Inschrift an der Sakramentsnische, die sich an der Rückseite des Sockels für die Altarmensa befindet. Kalkstein, übertüncht. Fünfeckige Nische (in Form einer Ädikula) mit schmiedeeisernem Gitter, rechts die Türangeln in den Stein eingelassen. Links der Nische in Flachrelief krabbenbesetzte Fiale als Ornament am Ende der Inschrift. Diese steht auf den vier Seiten, oben links beginnend; nur unvollständig unter dem Verputz freigelegt, oben und unten beschnitten.
Maße: H. 90 cm; B. 70 cm; Bu. 10 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel; Worttrennung durch Quadrangeln.
an(n)o domini ∙/ [mo cccco] xxviio / .........∙......a) / ........b)
Textkritischer Apparat
- Neun Hasten, dann Hochpunkt; es folgen ein unten geschlossener Buchstabe, ein weiterer mit Mittelstrich (f ?), vier weitere Hasten.
- Acht Hastenfüße, der zweite Buchstabe unten rund.
Anmerkungen
- An der Datierung 1[4]27 kann kein Zweifel bestehen; die Buchstabenformen sind die der frühen Zeit, in ein Zweilinien-Schema konzipiert.
- Vgl. Nr. 68, Anm. 2.
Zitierhinweis:
DI 39, Landkreis Jena, Nr. 32 (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di039b006k0003202.
Kommentar
Von der Inschrift läßt sich nur die Datierung wiedergewinnen. Ein Teil der Ziffern muß oben rechts noch unter dem Putz verborgen sein; die folgenden xxviio sind sicher,1) wenngleich hier – wie überall – auffällt, daß die Hasten weder oben noch unten deutlich gebrochen sind. Es zeigt sich hieran, wie wenig kundig und willkürlich die Buchstabenreste freigelegt worden sind. Eine Deutung der folgenden Worte kann dementsprechend nur nach einer gründlichen Reinigung des Steines versucht werden. Keiner der bekannten Sprüche, die sich auf Sakramentshäuschen finden,2) scheint jedenfalls zu den Resten zu passen.