Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)
Nr. 94 St. Sebastian 1507
Beschreibung
Sterbeinschrift auf der Wappengrabplatte der Barbara Ehinger. Innen, unter der Empore, im Boden die sechste Platte von Süden. Hochrechteckige Platte. Unten in einem genasten Dreipass Relief: an einem einmal gekreuzten Band, an einem Haken hängend, zwei Wappenschilde, darüber nach weitem Abstand Inschrift in vier Zeilen. Abgetreten. Rotmarmor.
Maße: H. 210 cm, B. 102 cm, Bu. 6,3 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/2]
Anno d(omi)ni Mo ccccco viia) an sandt / vincenczen tag starb dii Erberg / Thugenthaft Fraw Barbara . / Ehingerin vo(n) vlm(m) d(er) Got genad
Datum: 1507 Januar 22.
| Ehinger1), unbekannt2). |
Textkritischer Apparat
- Evtl. folgte auch hier ein kleines übergeschriebenes, heute abgetretenes o.
Anmerkungen
- Siebmacher BayA1 34.
- Ein rechter Schrägbalken, beseitet von je einem Lindenblatt.
Nachweise
- Clm 2105 fol. 111r; Kdm OBB I (Ingolstadt) 54; Götz, Kl. Kirchen 72f.
Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 94 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0009406.
Kommentar
Die Grabplatte steht vermutlich im unmittelbaren Zusammenhang mit der daneben liegenden Grabplatte des Jörg Hanenkempl (Nr. 86). Maße und die äußere Gestaltung mit der Inschrift im oberen Drittel und den unten jeweils in einem genasten Dreipass mit einem gekreuzten Band an einem Haken aufgehängten Wappen weisen darauf hin. Die Gestaltung der Schrift stimmt ebenso bis in die Einzelformen überein: auffällig z. B. der stets nach rechts verlängerte obere Teil des gebrochenen oberen Bogens des g, der relativ niedrig ansetzende senkrechte Teil des gebrochenen unteren Bogens des a und die gewählten Versalien.
Barbara Ehinger war entweder die Ehefrau eines Mannes aus dieser Familie, dann wäre es allerdings ungewöhnlich, dass ihr Mann auf der Platte nicht genannt wird, oder sie war eine geborene Ehinger, dann könnte sie eine Schwester der Martha Hanenkempl, geb. Ehinger, gewesen sein.