Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 43† Franziskanerklosterkirche Mariae Himmelfahrt 1474/Ende 16. Jh.?

Beschreibung

Sterbeinschrift der Walburga Weisböck. Genauer Standort unbekannt.

Text nach Clm 1533.

  1. anno 1474 den 15. July starb die tugenthafte Walburga Weisböckin von Fiechtaga), der got genade amen.

Kommentar

Clm 1533 überliefert die Grabinschrift der Walburga Weisböck unmittelbar im Anschluss an eine Inschrift für Michael Stoyberer und seine erste Ehefrau (Nr. 234†). Die dritte Ehefrau Michael Stoyberers hieß Walburga Weißpöckh und stammte aus Viechtach. Ihr Todesdatum wird auf dem Epitaph für Michael Stoyberer und seine Ehefrauen (Nr. 355) nicht überliefert, sicher ist jedoch, dass sie ihn überlebte.

Dies wirft für die hier gebotene Textüberlieferung einige Fragen auf: Es kann zwar nicht ausgeschlossen werden, dass eine Frau namens Walburga Weißböck aus Viechtag/Viechtach 1474 in Ingolstadt starb und im Franziskanerkloster begraben wurde, es sich also um eine bloße Namensgleichheit handelt. Als weit wahrscheinlicher muss jedoch gelten, dass es sich bei dem hier überlieferten Text um eine Inschrift handelt, die im Zusammenhang mit der Bestattung des Michael Stoyberer und seiner Ehefrauen steht. Offen muss bleiben, ob es sich bei beiden Texten um eine verkürzte und aufgeteilte Überlieferung des Textes des einen Epitaphs handelt, dann würde allerdings der Text für die zweite Ehefrau fehlen. Unklar wäre auch, woher der Abschreiber das auf dem Epitaph nicht vorhandene Todesdatum der Walburga Weißböck nimmt. Möglich ist auch, dass vom Epitaph unabhängige Inschriften – vielleicht im unmittelbaren Bestattungszusammenhang – abgeschrieben wurden. In beiden Fällen wäre davon auszugehen, dass Clm 1533 zumindest das Jahresdatum falsch überliefert.

Textkritischer Apparat

  1. Sic, Viechtach, Lkr. Regen/NB.

Nachweise

  1. Clm 1533 p. 374.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 43† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0004300.