Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 17† Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 1428

Beschreibung

Sterbeinschrift des Lienhard Schwaiger und seiner Frau Anna. Ehemals im Pflaster der vierten südlichen Langhauskapelle von Westen, ein steinernes „Epitaph“1).

Text und Wappen nach Clm 2105.

  1. anno d(omi)ni MCCCCXXVIII iar ist gestorben Linhard Schwaiger. dem gott gnadt und darnach in dem LXXVto iar ist gestorben Anna sein hausfraw die XII. Septembris

Wappen:
Schwaiger2), unbekannt3).

Kommentar

Siebmacher Bg1 55 nennt Lienhard Schwaiger einen Bürger zu Ingolstadt.

Das Auseinanderklaffen der Todesdaten der Eheleute um fast 50 Jahre ist zumindest ungewöhnlich, es legt eine fehlerhafte Ausführung der Inschrift auf dem Stein oder einen Lesefehler durch den Verfasser der Abschrift nahe. Ungewöhnlich für eine Sterbeinschrift dieser Zeit in Ingolstadt ist auch die Nachstellung des Sterbetages in Form einer bloßen Tagesangabe, die wiederum für eine nicht wortgetreue Abschrift spricht.

Eine Anna Schwaiger, Mutter des Moritzkaplans Michael Swaiger4), wird 1454 im Zusammenhang mit der Errichtung eines Jahrtages durch Agnes Paltwein erwähnt5); ob sie mit der obengenannten Anna identisch ist, konnte nicht nachgewiesen werden.

Anmerkungen

  1. So die Bezeichnung bei Clm 2105, zu vermuten ist eine Grabplatte oder Tafel.
  2. Siebmacher Bg1 55.
  3. Marke in Schild: Schräger Sturzsparrenkopfschaft gekreuzt mit linksschrägem, einwärts gekehrtem Vierkopfschaft.
  4. Ein Michael Swaiger ist 1463 als Spitalpfarrer belegt. Vgl. StadtA Ingolstadt Urkunde B 592.
  5. Vgl. Buchner, Archivinventare 265f., Nr. 13 vom 6. August 1454.

Nachweise

  1. Clm 2105 fol. 45r, Nr. 174; Oefeleana 300 p. 101f.; Kuhn, Nachlese 18.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 17† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0001702.