Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 514† Franziskanerkloster Mariae Himmelfahrt 1632

Beschreibung

Sterbeinschrift der Elisabeth Westermayr. Ehemals im äußeren Kreuzgang (Clm 2105). Von Gerstner (StadtA Regensburg HVOR Ms. B. 23) bereits nicht mehr erwähnt.

Text nach Clm 2105.

  1. anno 1632 den 16. Augusti starb die andechtig und geistlich schwester Elisabeth Westermayrin professin dis closter Geisnfeldt dero lieben seell wolle Gott gnedig und barmherzig seyn.

Kommentar

Elisabeth Westermayr gehörte zu den aus dem Benediktinerinnenkloster Geisenfeld geflohenen Konventualinnen. Die Schwestern hatten ihr Kloster mit ihrer Äbtissin Katharina Hafner zum ersten Mal am 7. April 1632 auf Anraten des Propstes von Gaimersheim verlassen. Da sie die dem Kloster Geisenfeld in Ingolstadt gehörenden Häuser nicht nutzen konnten, weil diese durch Soldaten belegt waren, kam der gesamte Konvent im Haus des Dr. Ferdinand Waizenegger (vgl. Nr. 541†) unter. Die Schwestern kehrten mehrfach in ihr Kloster zurück und flohen wieder nach Ingolstadt, wo sie jedes Mal von Waizenegger beherbergt wurden. Die Äbtissin vermerkte in ihren Aufzeichnungen, dass mehrere Konventualinnen an der hitzigen Krankheit gestorben seien1). Durch Grabinschriften in Ingolstadt nachweisbar sind - außer Elisabeth Westermayr - die Konventualinnen Corona Volckhammer (Nr. 518), Maria Magdalena Mayr (Nr. 520†), Eleonora Scholastika Necker (Nr. 523) und Veronika Käpelsberger (Nr. 527†). Sie wurden im äußeren Kreuzgang des Franziskanerklosters bestattet, bzw. erhielten dort ihre Totengedächtnismäler, die beiden erhaltenen, allerdings in Latein abgefassten Tafeln (vgl. Nr. 518 und 523), weisen eine ähnliche Gestaltung auf, so dass damit zu rechnen ist, dass auch die übrigen Platten einheitlich gestaltet waren.

Anmerkungen

  1. Vgl. Geistbeck/Hufnagel, Benediktinerinnenkloster 28.

Nachweise

  1. Oefeleana 44 Ingolstadt fol. 21v; Clm 2105 fol. 227r, Nr. 510; Cgm 3017 fol. 67r; Götz, Grabsteinbuch 107.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 514† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0051400.