Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 342† Pfk. St. Moritz 1588

Beschreibung

Stifterinschrift des Johann Vischer für den Bartholomäusaltar, dieser Altar wurde, „da er sehr alt war“1), 1732 bei der Kirchenrenovierung abgebrochen.

Text und Wappen nach Clm 2105.

  1. Deo Optimo Maximo Deiparaeque Virgini beatissimaea). Bartholomaeo, Georgio, huius arae patronis, Joannes Vischer, utriusque iuris doctor et huius academiae professor c(onsecravit) d(icavitque)b) 1588.

Übersetzung:

Gott, dem Allmächtigen und Allgütigen und der Gottesgebärerin, der allerseligsten Jungfrau, dem Bartholomäus und dem Georg, den Patronen dieses Altars, weihte und stiftete Johann Vischer, Doctor beider Rechte und dieser Akademie Professor, im Jahre 1588 (diesen Altar).

Wappen:
Fischer2), Lerchenfeld3).

Kommentar

Johann Vischer stammte aus Ingolstadt, vielleicht war er ein Sohn des Ratsherren Hans Vischer (vgl. Nr. 274†), da er das gleiche Wappen führte und für den gleichen Altar eine Stiftung vornahm. Er immatrikulierte sich am 22. Juni 1569 als Student der freien Künste an der Hohen Schule. 1577 erwarb er das Bakkalaureat in der Philosophie, 1579 den Magistergrad. Anschließend setzte er seine Studien in Italien fort4). In Bologna erwarb er am 24. September 1585 den Titel eines Doktors beider Rechte und wurde 1586 zum Professor an die Ingolstädter Hohe Schule berufen. Er war 1587 Rektor der Hohen Schule, anschließend Dekan der Juristischen Fakultät. Er gehörte dem Hofrat der Bayerischen Herzöge an, war Kanzler der Fürstpropstei Berchtesgaden und Regimentskanzler in Burghausen. Verheiratet war er mit Mathilde, einer Tochter Caspar Lerchenfelders (vgl. Nr. 309).

Textkritischer Apparat

  1. BB-Kürzung.
  2. C. D. alle Handschriften, neben der oben genannten Lösung wäre auch C(um) D(eo) oder C(ompos) D(edicavit) evtl. mit vorher ausgefallenem voti denkbar.

Anmerkungen

  1. Cgm 3017, so auch Cgm 3368 fol. 64v.
  2. Siebmacher Bg3 44.
  3. Siebmacher Bay 15.
  4. Pölnitz, Matrikel 1569, 934,26. Biographisches Lexikon 456, Lanzinner, Fürst 338. Zum Italienaufenthalt vgl. Accorsi, Matricola Nr. 989.

Nachweise

  1. Oefeleana 44 Ingolstadt fol. 1v; Clm 2105 fol. 141v-142r, Nr. 337; Cgm 3017 fol. 42v-43r; Götz, Grabsteinbuch 71; Kuhn, Nachlese 11.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 342† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0034202.