Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 274† Pfk. St. Moritz 1571

Beschreibung

Sterbeinschrift des Hans Fischer und seiner Frauen Regina, geb. Abl, und Regina, geb. Haman. Am Bartholomäusaltar, verbunden mit einem Beneficium, dieses transferiert zum Angstaltar.

Text und Wappen nach Clm 2105.

  1. anno domini 1571 an St Pauls bekherungstag starb der ehrnvest und weis Hans Fishrer des inern raths alhie anno 1566. den 15. tag Octobris starb die ehrntugenthaft frau Regina Ablin sein erste hausfrau. annoa) dena) tagb) starb die ehrntugenthaft frau Regina Hamanin, sein andre hausfrauc) deren und allen christglaubigen sellen Gott ein fröhliche Auferstehung verleichn wolle amen.

Datum: 1571 Januar 25.

Wappen:
Fischer1), Abel2), Haman3).

Kommentar

Clm 2105 berichtet, dass das Epitaphium am Bartholomäusaltar, den die Verstorbenen errichtet und mit einem Benefizium versehen hatten, angebracht war. Der Altar sei bei der Kirchenrenovierung – vermutlich der Barockisierung der Moritzkirche – wegen seines großen Alters abgebrochen, das Benefizium an den Angstaltar transferiert worden. Hans Fischer gehörte seit 1558 dem Äußeren Rat an, 1563 gelingt ihm der Aufstieg in den Inneren Rat. Er gehört zu den auf der Ratstafel von 1560 genannten Ratsherren (vgl. Nr. 226). 1567 übergibt er gemäß dem Testament seiner ersten Ehefrau Regina ein Vermächtnis an das Spital4). Er hatte laut Ostermair fünf belegbare Kinder, Ulrich, Hans, Anna, Margaretha und Katharina5). Er war also vermutlich der Vater des Inneren Rats und Bürgermeisters Ulrich Fischer (vgl. Nr. 410†) und des Dr. Johann Fischer (vgl. Nr. 342), der ebenfalls eine Stiftung am Bartholomäusaltar vornahm, sowie der Margaretha, verheiratete Still (vgl. Nr. 311).

Textkritischer Apparat

  1. Es folgen zwei Striche als Kennzeichen für unleserlichen Text oder eine Lücke, hier vermutlich nicht ausgeführtes Todesdatum.
  2. Fehlt Cgm 3017.
  3. deren sellen gott gnedig und Barmherzig sein wolle amen., folgt abweichend Oefeleana 44.

Anmerkungen

  1. Siebmacher Bg3 44.
  2. Siebmacher Bg1 20.
  3. Auf geteiltem Schild ein Geflügelbein.
  4. Vgl. StadtA Ingolstadt Urkunde B 511 vom 29. Juli 1567.
  5. Ostermair, Bürgerbuch I, 16.

Nachweise

  1. Oefeleana 44 Ingolstadt fol. 1r; Clm 2105 fol. 140v-141r, Nr. 333; Cgm 3017 fol. 42v; Götz, Grabsteinbuch 71.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 274† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0027407.